Genauer gesagt rund 150 Jugendliche aus dem Berufsbildungswerk Winnenden, der Schule beim Jakobsweg, dem VABO-Bildungsgang für Flüchtlinge und dem Bildungspark sind schon am Mittwochmorgen fleißig. Alle sind mit wetterfester Kleidung inklusive Sicherheitswesten ausgestattet, denn heute wird nicht in den Ausbildungswerkstätten oder in der Schule gearbeitet, sondern draußen bei der Putzaktion für eine saubere Stadt. Alle sind motiviert und mit großer Freude bei der „gemeinschaftlichen Kehrwoche" dabei, die im jährlichen Wechsel mit der Kreisputzete stattfindet.
„Bei dieser Aktion fällt uns erst auf, wie viel Dreck um uns herumliegt. Wenn wir das sehen, vermeiden wir selbst vielleicht eher Müll. Das Ziel wäre, dass wir diese Aktion irgendwann gar nicht mehr brauchen, weil niemand mehr unsere Landschaft vermüllt", erläutert der stellvertretende BBW-Ausbildungsleiter Selmar Ehmann, der die Putzaktion in der Paulinenpflege koordiniert, den Sinn von „Winnenden putzt". In der BBW-Aula werden Azubis, Schülerinnen und Schüler mit Müllzangen, Schaufeln, Besen, Arbeitshandschuhen und vielen blauen Müllsäcken ausgestattet. Die Aktion soll ja professionell verlaufen und gleichzeitig Spaß machen.
Insgesamt sind die fleißigen Müllsammler in zehn Putztrupp-Gruppen aufgeteilt. Diese verteilen sich auf dem Gelände des BBW, der Schule beim Jakobsweg und auf dem angrenzenden Gelände. Obwohl es nicht nur Schönes beim „Putzen" zu sehen gibt, sind alle motiviert – vielleicht auch, weil am Ende der Aktion ein Brezelfrühstück auf alle Schaffer wartet. Davor liegt aber viel Müll, der aus den Gräben, Gebüschen, vom Wegesrand oder sogar von Garagendächern geholt werden muss. Dabei werden alle möglichen und unmöglichen Gegenstände eingesammelt: Vom Backofen, über ein Fahrrad-Gerippe bis hin zu Reifen ist alles Mögliche und Unmögliche dabei.
Gesammelt wird dies alles auf einem großen Transporter, der den Müll dann zur Mülldeponie fährt. Gegen Mittag ist dieser tatsächlich bis oben hin voll und Azubis, Ausbilder, Lehrer und Schüler genießen ihre wohlverdienten Brezeln und das süffige Apfelsaftschorle. Der Fleiß hat sich gelohnt – ein Teil von Winnenden ist jetzt wieder schöner geworden. Und wer den Erfolg lieber als Zahl sehen will: 220 kg Müll wurden an diesem Vormittag gesammelt.