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Was ist anders für Eltern

Die berufliche Eingliederung behinderter junger Menschen bringt Entscheidungen mit sich, die mit großer Verantwortung getroffen werden müssen.

Berufswahl und Berufsausbildung stellen gerade hör- oder sprachbehinderte Jugendliche vor ungleich höhere Anforderungen, als das auf ihrem Lebensweg bisher der Fall war.

Durch eine Hörschädigung ist das Sprechen, das Sprachverständnis und die Sprachproduktion im Regelfalle eingeengt. Die begrenzte sprachliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeit beeinflusst die geistige, seelische und soziale Entwicklung. Hörgeschädigte Jugendliche sind oft nicht in der Lage, die Umwelt in gleicher Weise wie hörende Jugendliche zu erfassen. Ihr Denken bleibt vielfach im Konkreten und Anschaulichen verhaftet, ihr Wissen weist zahlreiche Lücken auf. Die Beziehungen zu anderen Menschen sind durch die mangelnde Kommunikationsfähigkeit beeinträchtigt und die sozialen Erfahrungen dadurch reduziert. Sprachbehinderte Jugendliche sind ebenfalls in ihrer Kommunikationsfähigkeit mehr oder minder eingeschränkt.

Hör- oder sprachbehinderte Jugendliche brauchen deshalb besondere Hilfe und Unterstützung, um auftretende Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Berufsausbildung meistern zu können und nicht an ihnen zu scheitern.

Diese Hilfe und Unterstützung erhalten sie im Berufsbildungswerk Winnenden.

  • Mit speziell geschultem Personal verschiedener päd. Fachrichtungen,
  • mit Kompetenz in Gebärdensprache für bilinguale Unterrichtsformen,
  • den Fachdiensten,
  • der behinderungsspezifischen, ständig modernen Ausstattung,
  • mit innovativen Produkten des eigenen Pädagogischen Instituts,
  • mit intensivem Einsatz moderner Medien und
  • der Ausbildung in kleinen Gruppen mit 4-8 Personen,

stellt es eine gute Alternative zur betrieblichen Ausbildung dar.
Für viele Jugendliche wird durch die besondere Ausbildung am Berufsbildungswerk eine Berufsausbildung überhaupt erst möglich, und sie erreichen gute Abschlüsse auch in Berufen, die ihnen in der "freien Wirtschaft" üblicherweise verschlossen bleiben.

Das Berufsbildungswerk bietet eine sehr breite Palette von individuellen Ausbildungs- und Fördermöglichkeiten: Für sehr begabte Jugendliche, die die Ausbildung auf dem Niveau des Realschulabschlusses oder eines Hauptschulabschlusses beginnen. Für Jugendliche, die den Hauptschulabschluß nicht bestanden haben. Für Jugendliche mit einer zusätzlichen Lernbehinderung. Und für Jugendliche mit schweren mehrfachen Behinderungen, auch als Vorbereitung auf einen Arbeitsplatz in einer Werkstatt für Behinderte. Die verschiedenen Maßnahmen finden jeweils in getrennten Ausbildungsstätten an verschiedenen Standorten statt.

Die Erfolge sprechen für sich. 85 Prozent der Abgänger des letzten Jahrgangs haben inzwischen einen Arbeitsplatz gefunden. Aus Hilfeempfängern wurden Steuerzahler - und damit Menschen, die ihr eigenes Leben gestalten können.