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Care und Case Management-Team als Türöffner für die Angebote und Maßnahmen in der Paulinenpflege

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Seit einem Dreivierteljahr lotst Laura Bürkle mit ihrem Team Interessierte durch den Angebots-Dschungel der Paulinenpflege.

„Oft erhalten wir Emails oder Anrufe von Menschen, die nicht wissen, wie der Zugang zu den einzelnen Unterstützungsangeboten ist. Da fehlt zum einen das Wissen um den Leistungsträger, was tun ist, ob und wo Anträge zu stellen sind und zum anderen welche Paulinenpflege-Angebote wir überhaupt haben“, berichtet Laura Bürkle von ihren CCM-Aufgaben. Seit April 2021 ist sie mit ihrem Team im Einsatz, um bei Bedarf eine Schneise durch den Angebots-Dschungel zu schlagen.

„Wir sind stolz darauf, dass wir in der Paulinenpflege so vielfältig sind. Sollten Sie dennoch nicht das passende Angebot oder eine Ansprechperson gefunden haben, melden Sie sich bei uns“, diesen Aufruf auf der CCM-Kontaktseite auf der Homepage nehmen viele Interessierte dankbar an. Entweder wird dann nach einer kurzen Beratung an die Sozialdienst-Kolleginnen verwiesen oder auch an die „Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung“ (EUTB). In anderen Fällen werden auch unverbindliche Beratungen und Besichtigungen vor Ort angeboten. Zum CCM-Team der Paulinenpflege gehören neben Sozialpädagogin Laura Bürkle die Erzieherin Sibylle Krug sowie die Heilerziehungspfleger Benjamin Geissler und Yves Ackermann.

Auch der direkte Klientenkontakt steht im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Das CCM berät Klientinnen und Klienten der Paulinenpflege, die eine neue Perspektive suchen. Zum Beispiel, wenn der Übergang von einer Maßnahme zur anderen nicht ganz klar ist oder in verschiedene Richtungen gehen kann: „Das ist oft bei Autisten oder Menschen mit psychischer Beeinträchtigung der Fall, wenn sie mit Schule oder Ausbildung bei uns fertig sind. Oder auch wenn die aktuell unterstützenden Kolleginnen und Kollegen sagen: Wir brauchen für den Klienten eine neue Perspektive. Habt ihr eine Idee?“ Auch bei Abbruchgefährdung oder bei langanhaltenden Schwierigkeiten kann das CCM-Team von Klienten und Mitarbeitenden hinzugezogen werden.

Aktuell arbeitet das CCM-Team auch daran, bei Klienten bekannter zu werden, damit auch diese die Möglichkeit kennen, vom Care und Case Management-Team beraten zu werden: „Dazu möchten wir uns in nächster Zeit bei der BBW-Teilnehmervertretung, in der SMV der Schule beim Jakobsweg oder auch beim Bewohnerbeirat im LuT vorstellen. Gerne können uns auch Mitarbeiter-Teams einladen“, erklärt Laura Bürkle.

Jeder Fall, der beim CCM der Paulinenpflege aufschlägt, bedeutet einen total unterschiedlichen Arbeitsaufwand: „Manchmal sind das ein, zwei ganz kurze Beratungstermine. Es kann aber auch eine intensivere und längerfristige Begleitung sein. Oder wir halten auch aus der Ferne über einen längeren Zeitraum Kontakt mit einem ehemaligen Klienten, der nach der Ausbildung selbständig leben will, es jedoch absehbar ist, dass er perspektivisch doch eine Unterstützung benötigt. Da können wir niedrigschwellige Kontaktpersonen sein und falls nötig den Weg in das Unterstützungssystem zurückbegleiten.“

Oberste Prämisse des Teams ist: „Geht nicht, gibt’s nicht“. So sind die CCMler gerade einer Familie bei der Vermittlung einer Assistenzkraft für ihre Tochter behilflich: „Diese wird bei uns in der Förder- und Betreuungsgruppe in Backnang betreut und nun sucht die Familie eine empathische Persönlichkeit, die sich auf die Besonderheiten eines Menschen mit Autismusspektrumstörung einlassen möchte. Finanziert wird die Stelle über das Persönliche Budget“, berichtet Laura Bürkle über einen aktuellen Fall.

Auch wenn es nicht ihre Hauptaufgabe ist, erhalten die CCMler auch kuriose Anfragen sagt Laura Bürkle: „Da hat z.B. eine Frau angerufen, ob das Haus in der Schloßstraße zu uns gehört, weil sich da eine Taube am Dach verfangen hat oder ein Kaminkehrer ruft an und sagt, dass er morgen früh in eine Wohngruppe kommt. Ein Klassiker ist auch die Anfrage bezüglich Brennholz und Reservierungen für unser Gasthaus Lamm.“ Das sind dann die außergewöhnlichen Dienstleistungen, die das Care und Case Management noch zusätzlich erbringen muss.

Technisch unterstützt wird das CCM-Team seit ein paar Monaten von einem Ticket-System, in das alle Anfragen – egal sie ob telefonisch, per Email oder Fax kommen – reinlaufen. Die vier Kolleginnen und Kollegen können diese dann schnell und unbürokratisch abarbeiten. Zudem sorgt eine Verschlagwortung dafür, dass es bessere Auswertungsmöglichkeiten gibt, z.B. welcher Bereich angefragt ist, welche Behinderung vorliegt und welche Anfragen nicht bedient werden können. Das fließt dann in den Care-Aufgabenbereich ein, also die strategische Ebene. Längerfristig sollen dadurch die bestehenden Maßnahmen der Paulinenpflege erweitert oder optimiert oder ganz neue geschaffen werden.

Das alles und noch viel mehr ist nur in einem guten Teamwork zu wuppen: „Wir ergänzen uns mit unseren verschiedenen Qualifikationen und beruflichen Laufbahnen total. Ich freue mich über mein innovatives Team“, sagt Laura Bürkle.

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