"Marcel bereichert unsere Familie seit Tag 1" sagt seine Schwester Svenja über ihren 32-jährigen Bruder, der mit Down-Syndrom geboren wurde.
Seit 14 Jahren lebt er bei uns in einer Wohngruppe in Winnenden und arbeitet auf dem Paulinenhof "Es waren zunächst keine einfachen Jahre, aber wir haben das als Familie gemeistert. Zahlreiche OP‘s musste sich Marcel unterziehen, aber unser kleiner Kämpfer hat es allen gezeigt. Er strahlt so viel Lebensfreude aus, kann aber auch manchmal bockig werden. In seinem Leben dreht sich eigentlich alles um Fußball. Schon von klein auf ist er sehr gerne und oft ins Stadion gegangen. Bis heute besucht er mit mir oft die Spiele von seinem VfB Stuttgart." erzählt Svenja
Dass er ein riesiger VfB Stuttgart-Fan ist, sieht man auch in seinem Zimmer in der Paulinenpflege. Dort hat er wichtige Aufgaben: "Marcel übernimmt gerne den Küchendienst und steckt jeden Monat mit Bildern von uns Mitarbeitern den Dienstplan. Er ist ein ganz herzlicher und offener Mensch. Wenn er gut drauf ist, springt seine Freude auf die ganze Gruppe über", freut sich sein Bezugsbetreuer und Sozialpädagoge Oliver Zügel. Gerade plant er gemeinsam mit ihm seinen Sommerurlaub - Marcel möchte mit dem Freizeitberich der Paulinenpflege, dem Club Paula, an die Ostsee reisen. Davor gibt's aber noch einiges zu tun: Auf dem Paulinenhof packt er nämlich kräftig beim Holzmachen, Eiereinsammeln und Tiere versorgen mit an.
"Wir als Familie sehen, dass Marcel in der Paulinenpflege sehr glücklich ist. Und wir sind es auch. Er ist so aufgeblüht und erzählt so viel von der Einrichtung, wenn er uns regelmäßig am Wochenende zu Hause besucht", freut sich Svenja. Und wir freuen uns riesig, dass Marcel die Paulinenpflege bereichert - nicht nur am #WeltDownSyndromTag Der Welt-Down-Syndrom-Tag 2024 steht übrigens unter dem internationalen Motto #EndTheStereotypes – „Schluss mit den Vorurteilen“.
Jährlich ist der 21.3. ein Tag, an dem Personen mit Down-Syndrom weltweit im Fokus der Öffentlichkeit stehen. In diesem Jahr ruft die internationale Dachorganisation Down Syndrome International (DSi) auf, sich mit stereotypen Vorstellungen und verbreiteten Vorurteilen über Menschen mit Down-Syndrom auseinanderzusetzen: #EndTheStereotypes – „Schluss mit den Vorurteilen“.
Seit jeher forschen, philosophieren und lehren Menschen darüber, wie Vorurteile entstehen und warum das „Schubladisieren“ – einzelne Personen oder Personengruppen in gedankliche Schubladen zu stecken – eine wichtige Funktion hat: Wir Menschen versuchen, die Welt und die anderen zu verstehen. Um sie uns begreifbarer zu machen, bilden wir Kategorien und ordnen unsere Eindrücke und unser Wissen in „Schubladen“. Doch häufig urteilen wir über andere, ohne zu wissen, wie sie und ihr Leben wirklich sind, auch ohne echte Erfahrungen mit ihnen. So machen sich Vorurteile breit. Sie sind verletzend und sollten deshalb hinterfragt werden.