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Bunter geht nicht – das Jahresfest begeistert wieder Jung und Alt aus Nah und Fern

|   PP

Es wurde getanzt, geschlemmt und informiert beim buntesten Fest in der Metropolregion Stuttgart.

Die große Wiese beim Berufsbildungswerk der Paulinenpflege Winnenden war diesen Sonntag wieder bunt und voll mit Ständen und Menschen. Daran erkennt man: Die Paulinenpflege feiert ihr Jahresfest. Es wurde gefeiert, geschlemmt und sich informiert. Das Jahresfest ermöglicht einen exklusiven Blick hinter die Kulissen: Besucherinnen und Besucher können Werkstätten und Schulräume von innen anschauen und einen Eindruck von der großen Bandbreite der Aufgabengebiete der Paulinenpflege bekommen.

Schon der Festgottesdienst als Jahresfest-Startschuss war mehr als bunt:  In der Turnhalle auf dem BBW-Gelände wirkten Posaunenchöre, die südafrikanische Gruppe ITHEMBA, der Gebärdenchor und auch Bewohner der Paulinenpflege mit.

Mit einem Fernglas in der Hand hielt der Hauptgeschäftsführer der Paulinenpflege Andreas Maurer seine Predigt. Das Fernglas sei ein Beispiel für etwas, mit dem man mehr sieht als nur mit dem bloßen Auge. Den christlichen Glauben könne man nicht sehen, erklärte Andreas Maurer, weil Gott nicht sichtbar ist. Deshalb brauche der Mensch etwas, mit dem er mehr sehen kann. Sichtbar und erlebbar werde der christliche Glaube in dem, was Christen tun, „und auch in dem, was die Paulinenpflege tut.“

So vielfältig wie das gesamte Angebot der Paulinenpflege waren auch die Möglichkeiten für die Besucher des Jahresfestes. In Schnupperkursen konnte man erste Handzeichen in Gebärdensprache lernen und am Hörmobil seine eigene Hörfähigkeit testen lassen. Unter dem Motto „Sind wir nicht alle ein bisschen autistisch?“ wurden Diagnoseverfahren gezeigt, wie man die unsichtbare Behinderung Autismus feststellen kann.

Vom landwirtschaftlichen Bioland-Betrieb der Paulinenpflege, dem Paulinenhof, wurden Wurst, Eier und Gemüse angeboten, von den Backnanger Werkstätten selbstgeflochtene Körbe und Filzprodukte. Der unangefochtene Star des Fests ist wie jedes Jahr das „PP-Zügle“. Dieser kleine Zug mit einem Traktor als Lokomotive wird jedes Jahr von den Kfz-Azubis der Paulinenpflege gewartet, damit der am Jahresfest und auch auf dem Paulinenhof-Fest seine Runden drehen kann.

In den Werkstätten des BBW Winnenden wurde gezeigt, was man in den verschiedenen Handwerksberufen lernen muss. Mancher Besucher war darüber erstaunt, dass in den Metallwerkstätten dieselben Maschinen stehen wie beispielsweise bei Porsche oder bei Bosch: Die Methoden, wie gehörlose junge Menschen ausgebildet werden, sind anders als bei Normalhörenden. Ihr Lernstoff und ihre Fähigkeiten am Ende ihrer Ausbildung sind dieselben wie bei normalhörenden Azubis. Großgeräte in Aktion gab es auch bei den Landschaftsgärtnern zu sehen: Hier konnten Kinder ausprobieren, wie man professionell im Sandkasten arbeitet, nämlich mit einem Bagger.

Natürlich waren auch die Internate der Paulinenpflege für „fremde“ Besucher geöffnet. Etwa die Hälfte der 650 Schüler und Azubis der Paulinenpflege kommt von weit her und wohnt daher in den Internaten oder in einer Außenwohngruppe. Zahlreiche Einblicke gab es auch in der Schule beim Jakobsweg, die direkt an das BBW Winnenden grenzt.

So viele Angebote und Informationen machen natürlich hungrig. Auch hier ging die Vielfalt vom frisch gegrillten Hähnchen über die legendäre PP-Rote-Wurst und Maultaschen bis hin zum Gemüsestrudel oder Salatteller. Vitaminbomben in Form von Smoothies wurden von den Hauswirtschafts-Azubis als Früchtetraum unter dem Kastanienbaum frisch hergestellt und verkauft.

„War sehr schön. Nächstes Jahr kommen wir früher, damit wir wirklich alle Angebote sehen können“ oder „Super Fest – danke!“ solche und ähnliche Kommentare waren auf der Paulinenpflege-Facebook-Seite nach dem Jahresfest zu finden. Wenn das mal kein Ansporn für das Jahresfest 2019 ist :-) Das findet übrigens am 7.7.2019 statt.

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