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"Magisches" Projekt soll Autisten und Menschen mit Behinderung unterstützen

|   PP

IT-Studenten der Hochschule für Technik in Stuttgart haben einen "Magic Mirror" und eine Terminplaner-App für unsere Klienten entwickelt.

Wem täte es nicht gut, morgens schon im Spiegel mit den Worten "Du schaust heute toll aus!" begrüßt zu werden?! Der von angehenden Wirtschafts-Informatikern im 5./6. Semester in Stuttgart entwickelte "Magic Mirror" kann aber weit mehr als nur charmant sein. Er soll z.B. Menschen mit Behinderung oder Autisten in ihren Wohngruppen bzw. ambulanten Wohnangeboten unterstützen, wenn kein Betreuer greifbar ist.

Das geht dann von der Info: "Melde Dich bei Deinem Betreuer" bis hin zu Terminerinnerungen. Auch das aktuelle Wetter wird angezeigt, damit eine witterungsgerechte Kleidung angezogen werden kann. Im Notfall kann über den Magic Mirror auch eine Skype-Verbindung mit einem Betreuer hergestellt werden, der z.B. nachts Bereitschaftsdienst hat. Durch eine Gesichtserkennung ist der jeweilige Bewohner / die jeweilige Bewohnerin automatisch in das System eingeloggt. So können auch personenbezogene Infos zielgerecht weitergeben werden.

22 Studentinnen und Studenten haben sich in einer Projektarbeit ein Vierteljahr lang reingekniet und sich überlegt, wie kann die Kommunikation zwischen Klienten, Schülern, Azubis und deren Lehrern, Betreuern oder Ausbildern und vor allem deren Alltagswelt verbessert werden. Jetzt haben sie ihre Ergebnisse in der Paulinenpflege stolz präsentiert.

Zustande gekommen ist das Projekt durch einen persönlichen Kontakt zwischen unserer Entwicklerin Monika Deyle und Prof. Dr. Rainer Keller von der Fakultät Vermessung, Informatik und Mathematik an der Hochschule Stuttgart. Zunächst haben Studenten der Hochschule unsere IT-Ausbildung im Berufsbildungswerk Winnenden besucht. Der nächste Schritt war eine projektbezogene Arbeit an der Hochschule.

Dabei wurde nicht nur der "Magic Mirror" geboren, der von einer Hälfte der Projektgruppe programmiert wurde - die andere Hälfte beschäftigte sich damit, wie eine Terminplaner-App aussehen könnte, die ohne Server in Amerika funktioniert. Herausgekommen ist hier die App "Horario". Auch sie ist innerhalb eines Vierteljahres entwickelt und programmiert worden. "Wichtig war uns neben der Datensicherheit die Entwicklung aus Sicht des Anwenders. Das Design soll eine intuitive Nutzung ermöglichen und Orientierung liefern" erzählt ein Student von der Entstehung der neuen App.

Und so waren beim "Magic Mirror" und der App "Horario" verschiedenen Teams im Einsatz - vom Entwicklungs-Team über das Design-Team bis hin zur Versionskontrolle. Alle haben Hand in Hand und vor allem mit viel Herzblut gearbeitet. "Wir sind fasziniert, mit wie viel Empathie sich die Studentinnen und Studenten in die Lebenswelt unserer Klienten reingedacht haben. Es sind zwei sehr nützliche virtuelle Assistenten für unsere Bewohner, Azubis und Schüler entstanden", freut sich Monika Deyle.

Auch Prof. Dr. Rainer Keller ist von diesem Projekt angetan: "Es waren für uns drei spannende Monate. Unsere Studentinnen und Studenten wurden dadurch sehr inspiriert. Wir hoffen, dass App und Magic Mirror tatsächlich im Alltag eingesetzt werden".

Derzeit sind "Horario" und "Magic Mirror" noch Beta-Versionen und Unikate. Es werden allerdings intern und auch mit der Hochschule Gespräche geführt, wie beides dann tatsächlich "in Produktion" gehen kann. Es ist bereits geplant, dass die IT-Ausbildung in unserem Berufsbildungswerk an der App weiterarbeitet, bis die Version an den Start gehen kann. Auch am "Magic Mirror" wird weitergedacht. Beides könnte für unsere Menschen mit Behinderung und Autisten ein deutlicher Fortschritt für die eigene Selbständigkeit bedeuten.

 

Mehr Infos zum Projekt finden Sie auf der Homepage der Hochschule für Technik Stuttgart - klicken Sie einfach hier!

Zudem finden Sie den Bericht der "Winnender Zeitung" vom 20.08.2018 als PDF-Datei zum Downloaden ganz unten auf dieser Seite!

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