Am Mittwochmorgen sieht es im Berufsbildungswerk Winnenden wie in einem Wertstoffhof aus. Auf einer langen Tischreihe in der BBW-Aula liegen Müllzangen, Schaufeln, Besen, Arbeitshandschuhe und viele blaue Müllsäcke. In den Startlöchern stecken rund 200 BBW-Azubis aus dem ersten Lehrjahr, aus der Berufsvorbereitung und Refugees aus der Berufsschule der Paulinenpflege Winnenden. Alle sind mit wetterfester Kleidung inklusive Sicherheitswesten ausgestattet, denn heute wird nicht in den Ausbildungswerkstätten oder in der Schule gearbeitet, sondern draußen bei der Kreisputzete.
Das BBW Winnenden und die Schule beim Jakobsweg der Paulinenpflege Winnenden beteiligen sich schon seit vielen Jahren an dieser ganz besonderen Aktion. Eigentlich findet diese erst am Samstag statt, doch da sind die Jugendlichen größtenteils nicht in Winnenden, sondern zu Hause. Daher putzt die Paulinenpflege schon drei Tage vor den anderen.
Eröffnet wird die BBW-Putzete von Ausbildungsleiter Rainer Hilt, der sich freut, dass die Azubis und Schüler nicht nur das einige Gelände reinigen, sondern auch das Gebiet in Richtung Obi bzw. Bahnhof bei der Säuberungsaktion miteinbeziehen.
Azubi Matthias Jaeckle von der Teilnehmer-Interessen-Vertretung des BBWs ist ebenfalls sehr motiviert: „Uns ist die Sauberkeit am BBW wichtig. Viele von uns helfen freitags freiwillig den Hausmeistern, bevor sie ins Wochenende gehen. Heute zeigen wir, dass das BBW ein Teil des Rems-Murr-Kreises ist und machen bei der Kreisputzete mit.“ Und er gibt auch gleich das Tages-Motto mit auf den Weg: „Mit Spaß putzt es sich einfach besser!“
Insgesamt sind Azubis und Schüler in zehn Putztrupp-Gruppen aufgeteilt. Obwohl es zum Start der BBW-Putzete regnet, sind alle motiviert – vielleicht auch, weil am Ende der Aktion ein Brezelfrühstück auf alle Schaffer wartet. Davor liegt aber viel Müll, der aus den Gräben, Gebüschen, vom Wegesrand oder sogar von Garagendächern geholt werden muss. Dabei werden alle möglichen und unmöglichen Gegenstände eingesammelt: Vom Wahlplakat über alte Autokennzeichen bis hin zu großen Tischplatten oder auch ganz gewöhnlichen Pfandflaschen ist alles dabei.
Gesammelt wird dies alles auf einem großen Transporter, der den Müll dann zur Mülldeponie fährt. Gegen Mittag ist dieser tatsächlich bis oben hin voll und Azubis, Ausbilder, Lehrer und Schüler genießen ihre wohlverdienten Brezeln und das süffige Apfelsaftschorle. Zur Belohnung bekommt dann auch jeder Putzer ein Rems-Murr-Kreis-Cap geschenkt.
Was aber noch viel wichtiger ist: Ein Teil von Winnenden strahlt nach dieser Aktion tatsächlich wieder blitzblank und das liegt nicht nur an der Sonne, die plötzlich durch die Wolken bricht.