Zum Inhalt springen

Neues Schulgebäude der Paulinenpflege

|   BBW

„Graben sie bitte nicht so tief“, ermahnte Hauptgeschäftsführer Thomas Weinmann scherzhaft alle diejenigen, die mit einem Spaten in der Hand auf der Wiese unterhalb des Berufsbildungswerkes der Paulinenpflege bereit standen. Denn: „Unter dieser Wiese laufen die Fernwärmeleitungen durch“. Tatsächlich aber ist der Standort für die geplante Heimsonderschule an der Forststraße unterhalb des Internates des Berufsbildungswerkes optimal gewählt. In diesem Neubau werden die jetzt noch getrennten Schulabteilungen der Paulinenpflege in einem Areal vereinigt werden. Mit dem Spatenstich am Donnerstagvormittag startet offiziell der Bau des neuen Schulhauses. In eineinhalb Jahren soll das Gebäude mit Schulräumen und Werkstätten mit ingesamt 5000 Quadratmetern Nutzfläche vollendet sein.

Vor allem Jugendliche mit eingeschränktem Hör- und Sprachvermögen besuchen die Schulen der Paulinenpflege. Die Schulabteilungen der Paulinenpflege liegen bis jetzt auseinander gerissen einerseits im Stadtbereich Ringstraße sowie andererseits auf dem Gelände am Schelmenholz. Das Schulgebäude für das „Berufsvorbereitende Jahr“ (BVJ) nahe der Ringstraße entspricht von seiner Bausubstanz weder den Anforderungen für den Schulbetrieb noch den feuerpolizeilichen Vorschriften. Die Berufsfachschule (BFS) am Schelmenholz wiederum ist teilweise sogar im „Containerdorf“ untergebracht. In den „Container-Schulräumen“ gäbe es, so Thomas Weinmann, „alles, was für ein Provisorium typisch ist, nämlich eine schlechte Belüftung, eine schlechte Akustik und eine schlechte Heizung“.

Mit einem Architektenwettbewerb wurden Ideen für ein neues, gemeinsames Schulgebäude gesucht. Das Entscheidungsgremium wählte aus den 24 anonym eingereichten Entwürfen einstimmig den Plan des Architekturbüros Marohn. „Wir haben die Topographie ausgenutzt“, so Architekt Gustav Marohn in seiner Ansprache vor dem Spatenstich, „mit dem Rückbau der Forststraße wird eine fußgängerfreundliche Fläche zwischen dem neuen Schulgebäude und der Mensa entstehen. Die Zufahrt zu den Werkstätten auf der anderen Seite des Gebäudes wird vom neuen Kreisverkehr aus erfolgen.“ Oberbürgermeister Bernhard Fritz versprach, dass bis zur Fertigstellung des Gebäudes im September 2011 auch die neue Straßen vollendet sein werde.

Etwa 21.000 Kubikmeter umbauter Raum wird das neue Gebäude umfassen. Von der Bausumme in Höhe von 10,8 Millionen Euro wird das Kultusministerium etwa 3,8 Millionen übernehmen. Dazu Thomas Weinmann: „7 Millionen muss die Paulinenpflege selbst aufbringen, und dafür sind wir natürlich auch auf Spenden angewiesen.“ Dieses Geld sei sehr sinnvoll verwendet, betonte die Direktorin der Heimsonderschule Beate Löffler. Das geplante Schulhaus sei ein „zukunftsorientiertes Gebäude“. Sehr erfreulich sei vor allem, so die Direktorin, „dass die Paulinenpflege in Bildung investiert.“

Zurück