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Wow-Effekt beim Projekt "Soziales Lernen"

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Menschen mit Behinderungen absolvieren dieselbe hochqualifizierte Ausbildung wie wir! Diese Erfahrung haben Azubis der Firmen Bosch, ITT Cannon und Stihl beim Projekt "Soziales Lernen" in unserem BBW Winnenden gemacht.

Beim Wettrennen im Berufsbildungswerk Winnenden stellte sich klar heraus: Das Gewicht ist entscheidend. Das Siegerauto wog nur 351 Gramm und lag damit nur ein Gramm über dem Mindestgewicht. Für die sechs Meter benötigte das Auto nur 3,1 Sekunden.

Azubis aus den Ausbildungsgängen Feinwerkmechaniker, Fachwerker für Feinwerktechnik und Industriemechaniker hatten den Auftrag bekommen, ein kleines Auto aus Metall zu bauen. Viel wichtiger als das fertige Produkt waren aber die Erfahrungen, welche die Azubis aus der Paulinenpflege Winnenden e.V. einerseits und normalen Betrieben andererseits miteinander machten. „Man kann ja auch mit Gehörlosen reden“, stellten Azubis aus den „normalen“ Firmen fest. Was tatsächlich richtig ist – sofern die Gesprächssituation so ist, dass der gehörlose Mensch von den Lippen ablesen kann. „Soziales Lernen“ lautet der Name dieses Projektes, das in Zusammenarbeit der Gewerblichen Schule Waiblingen mit der Paulinenpflege Winnenden organisiert wird.

Im Berufsbildungswerk Winnenden werden junge Erwachsene ausgebildet, die eine Behinderung im Bereich Hören, Sprechen oder Kommunikation haben. In gemischten Kleingruppen arbeiteten die Azubis aus der Paulinenpflege in diesem Projekt mit Azubis aus den Firmen Basotech, Bosch, Föhl, Hafner, Harrand, ITT Cannon, Jud, Norgren, Stihl und Weiß zusammen. Der erste Eindruck eines Azubis aus einer der „normalen“ Firmen war in der Werkstatt des BBW: „Die haben ja die gleichen Maschinen wie wir!“ Was natürlich richtig ist. Auch der Abschluss der Handwerksberufe ist im BBW derselbe wie in anderen Firmen. Nur bei den Ausbildungsmethoden muss man in der Paulinenpflege auf die speziellen Anforderungen der Azubis mit unterschiedlichen Behinderungen eingehen.

Zwei Tage lang zeichneten die Azubis in kleinen gemischten Gruppen gemeinsam einen Konstruktionsplan. Vorgegeben für das Modellauto waren nur die Mindestgröße und das Mindestgewicht und dass es mit einem einheitlichen Federwerk-Getriebeaufziehmotor angetrieben werden muss. In den nächsten drei Tagen wurde das Auto aus „Halbzeugen“ gebaut, d.h. aus Flachmaterial und Rundmaterial. Dabei mussten die Metall-Azubis ihr Können in den Fertigungsverfahren Drehen, Fräsen, Bohren und Biegen anwenden. Die Playmobilfigur, d.h. den Fahrer des Autos mussten die Azubis nicht selbst herstellen, wohl aber den Sicherheitsgurt, mit dem der Fahrer auch den obligatorischen Crashtest überstehen musste. Den Chashtest überstanden alle 10 Modellautos unbeschadet. Beim anschließenden Fahren auf Zeit zeigten einige der Autos Schwächen: Einige der großen Autos waren zu schwer für den Feder-Aufziehmotor.

Solche Erfahrungen sind für die künftigen Metall-Profis wichtig. Noch viel wichtiger war aber diese Erfahrung, ein echter Wow-Effekt: Menschen mit Behinderungen absolvieren dieselbe hochqualifizierte  Ausbildung.

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