"Bei uns in Murrhardt beginnt die Weihnachtszeit nicht mit dem Weihnachtsmarkt, sondern wenn die Paulinenpflege ihren Weihnachtsgottesdienst in unserer Stadtkirche feiert", sagt Pfarrer Hans Joachim Stein am Donnerstag bei der Begrüßung.
Auch Joachim Exner freut sich auf dieses ganz besondere Ereignis in einem ganz besonderen Jahr: "In diesem Jahr durfte die Paulinenpflege ihr 200jähriges Bestehen feiern. Wir haben dafür das Motto „Weil das Leben bunt ist“ gewählt, weil wir als Paulinenpflege so sind und auch so erlebt werden wollen. Als Werkstattleiter der Backnanger Werkstätten der Paulinenpflege hier am schönen Standort Murrhardt, mitten im Naturpark Fränkisch-Schwäbischer Wald, habe ich die Ehre uns alle in der altehrwürdigen Murrhardter Stadtkirche zu diesem – natürlich bunten - Gottesdienst mit Szenen aus der Weihnachtsgeschichte in der Adventszeit begrüßen".
Der etwas andere Weihnachtsgottesdienst der Paulinenpflege inklusive Krippenspiel hat in Murrhardt schon eine lange Tradition. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die Stadtkirche sogar an einem ganz normalen Donnerstagnachmittag in der Adventszeit gut gefüllt ist. Im Mittelpunkt steht - wie immer - das Krippenspiel mit den Beschäftigten der Werkstatt Murrhardt der Paulinenpflege. Und nicht nur sie sind Hauptdarsteller - auch die Gemeinde darf mitwirken, z.B. als Schafe, also als bunte Herde Gottes. Und egal, ob Hirten, Könige, der Wirt oder die Engel - sie alle nehmen den langen Weg nach Bethlehem mit Begeisterung auf. Kein Wunder, denn dort wartet das Jesus-Kind in einer Krippe.
Auch wenn alle ziemlich lange unterwegs waren - wie auch Vorstand Andreas Maurer in seiner Kurzpredigt sagt: "Das Leben ist bunt. Bunt wie die verschiedenen Menschen aus dem Krippenspiel und der Esel und der Stern. Das Leben ist oft vielfältig. Die Sonne scheint in unser Leben. Wir begegnen vielen verschiedenen Menschen. Und wir freuen uns miteinander. Dann ist das Leben bunt. Dann ist das Leben schön. Dann geht es uns gut.
Aber wir haben gerade auch gehört: Das Leben ist nicht immer leicht. Maria und Josef mussten den weiten Weg von Nazareth nach Bethlehem gehen, fünf Tage lang. Das war sicher schwer. Und der Esel hat Maria fünf Tage lang getragen, über Stock und Stein. Das war auch nicht leicht. Auch der Stern musste sich anstrengen. Er musste besonders hell leuchten. Die Hirten waren nachts draußen auf den Feldern, um auf ihre Ziegen und Schafe aufzupassen. Da ist es dunkel und im Winter kalt. Das Leben ist nicht immer leicht und schön und bunt. Manchmal ist es schwer und anstrengend. Auch bei uns. Auch bei uns ist manches schwer.
Aber gerade dann, wenn es nicht leicht ist, kommt Gott in unser Leben. Dann, wenn wir überhaupt nicht damit rechnen. Und dort, wo es niemand erwartet. Genau das zeigt uns doch die Weihnachtsgeschichte. Genau das haben wir eben im Krippenspiel wieder gesehen: Gott kommt zu denen, die es nicht leicht haben, zu denen bei denen nicht immer alles schön und bunt ist. Und er bringt Licht in die Dunkelheit und macht so das Leben bunt."
Mit diesen Eindrücken wünschen wir Ihnen allen ein frohes, buntes, zuversichtliches und vor allem friedliches Weihnachtsfest!