Zum Inhalt springen

Die Werkstatt Murrhardt beeindruckt und bebt!

|   PP

Der „Tag der offenen Tür“ zum 200-jährigen Paulinenpflege-Jubiläum lockt viele Besucherinnen und Besucher in die Werkstatt-Hallen.

 „Sowas haben unsere Werkstatt-Hallen noch nicht gesehen: Der heutige Tag der offenen Tür hat alle unserer Erwartungen übertroffen. So viele Menschen aus Murrhardt und Umgebung haben sich für unsere Arbeit interessiert. Ich, meine Kolleginnen und Kollegen und vor allem unsere Beschäftigten sind einfach nur glücklich!", so der Leiter unserer Werkstatt Murrhardt Joachim Exner am Ende der Veranstaltung am Sonntagabend.

Dort ging es bunt wie nie zu - und das für alle Sinne: Ein Duft von Popcorn, Kaffee, Kuchen und Leberkäswecken durchzieht die großen Werkstatthallen und auch die kleineren Arbeitsgruppen-Räume. Gleichzeitig erklingen klassische Töne von jungen begabten Musikerinnen und Musikern der Riebsam-Stiftung. Und die stehen nicht zufällig auf der Bühne in der Werkstatt, da die Firma Riebsam Nachbarin unserer Werkstatt Murrhardt ist. Vorstand Carlo Noé eröffnet diese ganz besondere 200-Jahre-Paulinenpflege-Veranstaltung am nördlichsten Standort der diakonischen Einrichtung. Er ordnet die Arbeit in Murrhardt in die lange Geschichte der Paulinenpflege ein. Auch wenn die Werkstatt Murrhardt mit ihren 34 Jahren im Gegensatz zur Gesamteinrichtung noch jung ist, hat sie sich als wichtiger Bereich für Menschen mit Behinderung und psychischer Beeinträchtigung etabliert.

Stolz zeigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit und ohne Behinderung bei den sehr begehrten Betriebsführungen ihre Arbeitsplätze und begrüßen jeden Gast mit mindestens einem Lächeln. Viele Aufträge der Werkstatt Murrhardt kommen aus der Industrie und so gibt es viele Vorrichtungen zu bestaunen, die passgenau auf die Fähigkeiten der einzelnen Beschäftigten eingerichtet sind. „Wichtig ist uns, dass hier jeder Mensch unabhängig von seiner Behinderung eine gute und perfekte Arbeit abliefern kann. Dabei helfen die verschiedenen Vorrichtungen und natürlich auch wir“, erklärt ein Arbeitsgruppenleiter seine Aufgabe bei den Führungen. Etwas heimeliger geht es in den Räumen der Förder- und Betreuungsgruppe zu – dies ist eine Wohlfühl-und-Förder-Oase für Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung nicht in den Werkstattgruppen arbeiten können.

Optisch beeindruckend sind zahlreiche Bilder eines Beschäftigten, die in allen Räumen bunte Spuren hinterlassen. Jörg Tilman Adickes hat an der Kunstakademie in Stuttgart studiert – seine Werke wurden schon deutschlandweit bei vielen Vernissagen ausgestellt. Auch der heutige Tag ist eine Art „Vernissage“, denn viele der Bilder, die unter dem Motto „Wasser, Erde, Luft“ stehen, bleiben der Werkstatt noch bis Ende des Jahres erhalten.

Auch Kunden der Werkstatt bereichern den „Tag der offenen Tür“ – so sind z.B. der „Schwäbische Wald“-Tourismusverband sowie der Naturpark Schwäbisch-fränkischer Wald mit einem Stand und Naturkundeführerinnen vertreten. Die Beschäftigten verpacken und versenden nämlich z.B. die Broschüren der Vereine.

"Ich bin begeistert, dass sich niemand über die zusätzliche Arbeit, die ein solcher Event bedeutet, beklagt hat. Alle haben auf den heutigen Tag zugefiebert", sagt Joachim Exner über sein Team. Diese Begeisterung ist auch auf die vielen Besucherinnen und Besucher übergesprungen. Gemeinsam wird zum Ausklang mit Selina & Didi sowie der inklusiven Band "The Cool Chickpeas" abgerockt - und nicht nur das brachte die Werkstatt-Hallen am Sonntag zum Beben. Joachim Exner fasst den Tag passend zu dem Band-Song „Geiles Leben“ so zusammen: „Es war einfach ein geiler Tag“.

P.S. Hier klicken Sie den Bericht der "Murrhardter Zeitung" vom 17.10.2023

Zurück