Urlaubsfeeling und Partystimmung haben sich diese Woche im Stadtbereich der Paulinenpflege Winnenden breitgemacht. Auf der großen Wiese vor den Winnender Wohngruppen für Menschen mit Behinderung sind Grill, Cocktailbar und sogar eine Schminkecke aufgebaut. Dafür sind zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Unternehmen „Cisco Systems“ extra aus Frankfurt und Stuttgart angereist.
„Unsere Firma legt viel Wert auf Kultur und Vielfalt. Cisco möchte über die sogenannten Giving-Back-Days etwas zurückgeben an Menschen, denen es nicht immer so gut geht“, erzählt Samira Lashgari, während sie mit ihren Kolleginnen und Kollegen Zitronen und Limetten für die Cocktailbar schneidet und Salate zubereitet. Sie hatte die Idee, einen der Giving-Back-Days ihres Unternehmens in der Paulinenpflege Winnenden zu veranstalten: „Mein Bruder wird schon seit Jahren hier in der Einrichtung betreut und da war klar, dass wir auch etwas für die Paulinenpflege tun“.
Jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter von Cisco Systems stehen fünf Tage Sonderurlaub im Jahr zu, die sie für Sozialprojekte verwenden können. Obendrauf gibt es dann auch noch eine Geldspende für die jeweilige Einrichtung, in der das Projekt stattfindet. Giving-Back-Days können kleine Bauprojekte in Nonprofit-Organisationen oder auch Bewerbertrainings für Refugees sein. Eine große Party als Projekt hat es bisher so noch nicht gegeben, aber der Vorschlag von Samira Lashgari kam bei ihrer Unternehmensleitung sehr gut an.
Begeisterung macht sich dann auch bei Menschen mit Behinderung breit, als sie nach der Arbeit in den Werkstätten nach Hause kommen und sehen, was da für sie vorbereitet wurde. Mit einem breiten Grinsen rennt auch der Bruder von Samira Lashgari auf seine Schwester hinter der Cocktailbar zu. In Gebärdensprache sagt er: „Die kenn ich, das ist meine Schwester!“ Auch alle anderen Partygäste mit und ohne Behinderung fühlen sich sofort wohl. Unterstützt werden die Cisco-Mitarbeiter vom Team des Freizeit- und Bildungsbereichs „Club Paula“.
Begegnungen finden überall statt: Am Grill, beim Schminken oder bei der Ausgabe der exotischen Getränke. Berührungsängste sind überall fehl am Platz. Der Party-Funke springt auch über, als der Hip-Hop-Tänzer Edy Afonso-Girao von „The Messengers“ die Gäste anheizt. Egal ob gehörlos oder hörend – alle tanzen im Takt und lassen sich von Edy zu Tanz-Höchstleistungen herausfordern. Die anfängliche Frage von Edy, wie gehörlose Menschen und Rhythmen zusammengehen, ist schnell beantwortet.
Am Ende der Party ist sich Samira Lashagari sicher: „Das machen wir bestimmt mal wieder! Die Begegnungen in der Paulinenpflege haben uns viel gegeben“. Und eine Kollegin ergänzt: „Es hat total gut getan, aus unserem Arbeitsalltag auszubrechen und auch etwas Sinnvolles in einer sozialen Einrichtung zu machen. So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr!“