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Paulinenhof-Beschäftigte schaffen das, woran Manager oft verzweifeln

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„Gemeinsam sind wir stärker“ – ein erlebnispädagogisches Angebot der Backnanger Werkstätten begeistert alle Beteiligten.

Es schien die Sonne und es war kaum eine Wolke am Himmel, als es vor kurzem auf dem Paulinenhof hieß, “Gemeinsam sind wir stärker“. Fabian Fälchle, Erlebnispädagoge in der Paulinenpflege Winnenden und Sebastian Seibt, Wohngruppen-Mitarbeiter, wurden von David Kiai in auf dem landwirtschaftlichen Betrieb willkommen geheißen. Er hat diese Fortbildung für Beschäftigte auf dem Paulinenhof organisiert.

Zwölf Menschen mit Behinderung des Paulinenhofs nehmen an diesem Tag die Herausforderungen an, die ihnen Fabian Fälchle stellt. Bewältigt werden können diese aber nur gemeinsam. Insgesamt benötigt es nur eine große blaue Decke, eine mit Wasser gefüllte Schale, sechs Holzklötze und eine mit Schnüren befestigte Holzscheibe, an der eine Art Anker hängt, um die Gruppe ins Schwitzen zu bringen.

Erlebnispädagoge Fabian Fälchle stellt die erste Aufgabe vor, die simpel scheint, jedoch den Einsatz von jedem der Gruppenmitglieder verlangt. Sebastian Seibt übersetzt die Aufgabe für die gehörlosen Teilnehmer in die Gebärdensprache. Die Paulinenhöfler stellen sich auf die ausgebreitete Decke und sollen diese umdrehen, ohne diese zu verlassen. Alle 24 Füße müssen auf der Decke bleiben! Nach einem „misslungenen“ Anlauf kommen bereits die ersten Ideen von Seiten der Gruppe. Zu hören sind ruhige, konstruktive Töne, die sich in der Leistung der Teilnehmer widerspiegelt. Beim zweiten Anlauf bereits: Erfolg! Die Gruppe hat es geschafft und feiert ihr Ergebnis.

Bei der zweiten Aufgabe kommt das Element Wasser hinzu. Alle Teilnehmer müssen dafür sorgen, dass eine Schale, welche mit Wasser gefüllt ist, von A nach B und wieder nach A kommt. Die Schale wird mittig auf der Decke abgestellt und befüllt. Jetzt darf keiner mehr an die Schale, die Decke wird ausschließlich mit den Fingerkuppen angefasst und soll den Boden nicht berühren. Spannung liegt in der Luft. Die Decke mit der Schale wird gespannt durch die Teilnehmer durch die Luft getragen. Es benötigt zwar mehrere Anläufe, jedoch wird das Tagesziel erreicht.

Die letzte Aufgabe ist Fabian Fälchles Liebling und gleichzeitig seine winterliche Beschäftigung an der heimischen Werkbank. Er stellt seine Utensilien nämlich zum Teil in eigener Regie her. Alle Teilnehmer sollen gemeinsam an einem Strang ziehen oder zumindest gemeinsam an vielen Strängen. Die Aufgabe besteht darin, einen Turm aus Holzklötzen mit Hilfe eines Ankers oder Greifers, der an eine Holzscheibe befestigt ist, zu bauen. Damit auch viele Personen mitwirken können, gehen von der Scheibe lange schmale Seile ab, die man ausschließlich an den Enden greifen darf. Wie die Bilder zeigen, haben es die Beschäftigten des Hofes geschafft, alle sechs Hölzer aufeinander zu stellen.

Alle sind vom Ergebnis begeistert. „Zum Teil werden solche Aufgaben von Firmen-Managern gemacht. Die verzweifeln manchmal bereits am Anfang und kommen nicht weiter. Super, wie das die Paulinenhöfler hinbekommen haben“, so Fabian Fälchle. Am Ende des Tages ist auf alle Fälle klar, die Leistung der einzelnen Teilnehmer ist stark, doch die der Gruppe ist noch stärker!

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