Die Aufregung ist groß bei den sechs Schülern im Musiksaal der Bodenwaldschule. Denn heute ersetzt ein außergewöhnlicher Programmpunkt den regulären Stundenplan. Frau Veit und Frau Mosesku von der Kunstschule Winnenden besuchen die fünfte Klasse um den Kindern die Möglichkeit zu geben, in die Welt des Schattentheaters einzutauchen.
Drei sonderbar wirkende Koffer werden aufgeklappt, darin befinden sich Scheinwerfer, Farbfolien, Drähte, Bastelkarton und vieles mehr. Aus diesen Materialien gilt es nun Szenen und Figuren herzustellen. Der Deckel von jedem Koffer ist ausgeschnitten und mit einer matten Folie abgeklebt. Dies wird später die Leinwand, auf der die angestrahlten Figuren zum Leben erwachen.
„Ziel ist es, dass die Jugendlichen ihre Lieblingslieder, die sie immer zu zweit ausgewählt haben, durch gebastelte Figuren, Gegenstände und Symbole in Szene setzen und dann im Schattentheater darstellen“, erklärt Annika Schatz, die Lehrerin der beteiligten Schüler.
In gewissenhafter Kleinarbeit entstehen Figuren, Basketballkörbe, Longboards und Kulissen. Die Schüler schneiden, kleben und proben Bewegungsabläufe. Immer wieder erlischt das Licht im abgedunkelten Raum, um die Wirkung der verschiedenfarbigen Scheinwerfer und Leuchten zu bewerten. Wenn man für eine besonders ausgefallene Choreografie noch eine helfende Hand benötigt, wird schnell am Nachbartisch nachgefragt. Ob man selbst auch bereit ist, die Nachbarn bei der späteren Vorführung zu unterstützen? Klar! Zusammen geht einfach mehr.
Die Kooperation mit der Kunstschule soll auch Kindern außerhalb dieser Schulform die Möglichkeit geben, mit verschiedenen Kunstformen Erfahrungen zu sammeln. Annika Schatz fasst zusammen: „Wenn so ein tolles Ergebnis entsteht, nach dieser kurzen Zeit, dann macht das ganz viel mit den Kindern. Es stärkt ihr Selbstwertgefühl. Sie wachsen daran.“
Am Ende des Vormittags präsentieren die Gruppen ihre Inszenierungen. Nachdem der Applaus verklungen ist, sind sich alle einig: Es war ein tolles Projekt, aber beim nächsten Mal benötigen wir mehr Zeit. Ideen gibt es noch in Hülle und Fülle.
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