Sie sieht ihren Beruf als Berufung und nicht als lästige Pflicht. Sie spricht das nicht aus, aber Franziska Mühmel merkt man sofort an, dass sie das, was sie macht, mit sehr viel Herzblut anpackt. Sie arbeitet seit gut einem Jahr in der Paulinenpflege Winnenden in den sogenannten „Flexiblen Ambulanten Hilfen“ (FAH) des Jugendhilfeverbunds.
Und wie dieser Fachbegriff schon sagt: „Ich muss in diesem Job vor allem flexibel sein. Das bin ich sehr gern und das macht mir auch besonders Spaß in den FAH“, erzählt die 27jährige Pädagogin, die ursprünglich aus Berlin kommt, voller Begeisterung. Sie betreut derzeit zwölf Familien, die über fast den gesamten Rems-Murr-Kreis verstreut sind. Studiert hat Franziska Mühmel in Chemnitz und wurde von der großen Liebe ins Schwabenland gelockt und dann von einer guten Freundin auf die Paulinenpflege aufmerksam gemacht.
Berührungsängste hat sie weder mit der schwäbischen Mentalität noch mit ihrem Klientel: „Meine Kollegen und ich haben eine gute Position in den Familien, die wir unterstützen. Die meisten sind sehr dankbar, dass es uns gibt“ berichtet die Pädagogin. Eltern sein heute ist keine leichte Aufgabe und da kann es immer sein, dass professionelle Hilfe gebraucht wird. Beauftragt wird die Hilfe vom Jugendamt des Landkreises. Hier wird dann auch festgelegt, wie viele Stunden jede einzelne Familie von Franziska Mühmel unterstützt wird. Das fängt bei ihrem Klientel bei einer Stunde an und kann bis zu sechs Stunden pro Woche gehen.
Grundlage der Arbeit in und mit den Familien ist ein großes Einfühlungsvermögen: „Wichtig ist vor allem eine gute Vertrauensbasis zwischen mir, den Kindern und deren Eltern. Das heißt dann auch nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, sondern zum Beispiel erste Gespräche führen, während ich mit den Kindern ein Spiel mache“, erläutert die Pädagogin ihre pragmatische Vorgehensweise. „Für Eltern wie Kinder bin ich dann oftmals gleichzeitig Beraterin, Seelsorgerin und Entertainerin.“ Natürlich gibt es auch viele bürokratische Aufgaben, z.B. Amtsbriefe „übersetzen“, die oft nicht ganz einfach geschrieben sind oder bei Anträgen für das Job-Center helfen. Auch das Umfeld der Familie spielt manchmal eine wichtige Rolle: „Ich führe dann auch bei Bedarf Gespräche mit den Lehrern, wenn es z.B. um Schulschwänzen oder Mobbing geht“ erläutert Franziska Mühmel ihre vielfältigen Aufgaben.
Dass die Paulinenpflege-Mitarbeiterin manchmal fast in ihrem Auto, das sie auch als „mobiles Büro“ bezeichnet, wohnt, stört sie nicht weiter. Im Gegenteil – für sie ist das ein Stück weit persönliche Flexibilität: „Ich kann dann auch zwischen zwei Terminen mal einen privaten Einkauf einschieben, wenn ich eine Stunde Leerlauf habe“.
Auch mit ihrem Arbeitgeber ist sie mehr als zufrieden: „Mir gefällt am Jugendhilfeverbund der Paulinenpflege, dass ich hier wertgeschätzt werde. Wir sind zwar zunächst mal vor Ort in den Familien Einzelkämpfer, aber meine Kollegen und ich können uns regelmäßig in einem Kleinteam treffen und gegenseitig beraten. Auch meine Vorgesetzten haben immer ein offenes Ohr. Und trotz hoher Arbeitsbelastung habe ich im Kollegenkreis noch niemand richtig genervt gesehen. Das spornt schon an!“ und wieder sieht man Franziska Mühmel an, dass sie viel Freude bei der Arbeit hat.
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