wLebendig geht es in der Berufsschulstufe der Paulinenpflege Winnenden eigentlich immer zu. Dafür sorgen schon 24 Schülerinnen und Schüler mit Hörbehinderung bzw. Autismus. Wenn dann noch 15 Kinder aus dem Waldkindergarten Hegnach dazukommen, dann gibt es kein Halten mehr. Letzte Woche gab es diese ganz besondere Begegnung in der Holzwerkstatt der Berufsschulstufe.
Der technische Lehrer Thomas Lausterer hat die Waldkinder nach Winnenden eingeladen, um gemeinsam einen Adventsstern aus Ahornholz zu basteln. Erzieher Moritz Enssle, der den Waldkindergarten der Stadt Waiblingen leitet, war sofort dabei: „Thomas Lausterer hat mit seinen Schülern auf unserem Gelände bereits einen Hochstand gebaut. Jetzt sind wir gespannt, wie der Schulalltag in Winnenden aussieht“.
Berührungsängste mit den Jugendlichen mit Behinderung aus der Paulinenpflege gab es nie. Gleich bei der Begrüßung in der Aula der Berufsschulstufe mischen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Kindern und lauschen gespannt den Worten von Thomas Lausterer. „Wisst Ihr, wie wir uns hier verständigen?“ fragt er in die Menge. „Ja, mit der Zeichensprache“ weiß ein Kind aus Hegnach. „Nicht ganz“, korrigiert Lausterer, „richtig heißt unsere Sprache hier Gebärdensprache“. Natürlich demonstriert er, wie diese Sprache funktioniert.
Welche Hilfsmittel für hörbehinderte Schüler in der Berufsschulstufe eingesetzt werden, zeigt der Lehrer in seiner Holzwerkstatt. Da gibt es zum Beispiel ein Mikrofon, das sich Thomas Lausterer ansteckt und schon ist seine Stimme bis in die hinterste Ecke seiner Werkstatt zu hören. Und das ist gut so, denn schließlich geht’s in dieser Werkstatt ganz viel um Arbeitssicherheit. Heute auch für die Waldkinder, denn im Mittelpunkt der Bastelaktion steht nicht nur das Schleifpapier, sondern auch eine große Ständerbohrmaschine, mit der jedes Kind das Loch für das Teelicht in das Ahornholz bohrt. „Wichtig sind hier für Euch eine Schutzbrille und eine Mütze“ erklärt der gelernte Schreinermeister.
Schon stehen die Kinder ehrfürchtig und diszipliniert vor der riesigen Maschine und sind stolz, dass sie diese mit Unterstützung des Lehrers und eines Schülers bedienen dürfen. Auch beim Abschleifen des Ahornholzes lassen sich die Kinder von den Berufsschulstufen-Schülern gerne anleiten. Das freut die Schüler sichtlich und stärkt ihr Selbstbewusstsein.
Das Basteln des Weihnachtssterns aus Ahorn verbindet Kinder und Schüler an diesem Vormittag. Auch Berufsschulstufen-Abteilungsleiterin Eva Rustemeier freut sich über den Besuch der Hegnacher: „Die Aktion hat unseren Schülerinnen und Schülern richtig gut getan. So macht Inklusion Spaß und Sinn. Wir freuen uns schon auf die nächsten Besucher.“