Im Rahmen des Faches Geschichte mit Gemeinschaftskunde sollte sich an diesem Vormittag alles um das aktuell heiß diskutierte Projekt Stuttgart 21 drehen.
Mit dem Zug in Stuttgart angekommen, besichtigten wir zunächst die Ausstellungen im Bahnhofsturm. Dort bekamen wir zahlreiche, jedoch teilweise auch langweilige Informationen über die geplanten Zugstrecken, Fahrzeitverkürzungen und Baumaßnahmen in Stuttgart, wie zum Beispiel die Erweiterung des Rosensteinparks und die Nutzung des Europaviertels. Auf einer Ebene gab es eine Art Kinofilm, in dem insbesondere erklärt wurde, wie sich durch das Projekt die Anbindung an ganz Europa verbessern würde. Auch ein großes, bewegliches Modell vom zukünftigen, unterirdischen Bahnhof war zu besichtigen. Vom Dach des Bahnhofturmes aus konnten wir besonders gut sehen, was bisher schon umgesetzt worden war. Der Nordflügel des Hauptbahnhofes und auch einige Bäume waren zu diesem Zeitpunkt schon verschwunden. Eine für uns ganz besonders wichtige Erkenntnis der Turmbesichtigung war, dass die Aufkleber für Stuttgart 21 kostenlos erhältlich sind, wohingegen die Aufkleber gegen Stuttgart 21 etwa 20 Cent kosten. Darunter hatten in den folgenden Tagen einige unserer Mitschüler/innen, Lehrer/innen und auch Einrichtungsgegenstände der BFS zu leiden.
Danach wollten wir uns nun aber auch ein Bild über die Meinungen der Projektgegner machen, was sich als sehr unterhaltsam erwies. Hierzu besichtigten wir zunächst die zahlreichen Plakate am Bauzaun und daran anschließend machten wir uns auf den Weg in den Mittleren Schlossgarten. An fast allen Bäumen hingen kleinere Plakate, auf denen die Parkschützer ihre Meinungen kundtaten. Insbesondere wurde dabei die starke Kritik an den Politikern sichtbar. Bei den Projektgegnern herrscht große Sorge um die Demokratie in Deutschland. Dies machte auch ein kleiner Friedhof sichtbar, auf dem die Demokratie sozusagen begraben wurde. Ganz besonders interessant war ein spontanes Interview mit einem Parkschützer. Er erklärte uns seine Sichtweise der Dinge und berichtete auch etwas über die Robin Woods, die ihre Zelte in den Bäumen aufgeschlagen hatten. Bis heute beschäftigt uns nun noch die Frage, was die Robin Woods wohl machen, wenn sie auf die Toilette müssen.
Insgesamt betrachtet haben wir durch diese Exkursion und auch durch die weitere Thematisierung im Unterricht sehr unterschiedliche Meinungen zu Stuttgart 21 entwickelt. Wir betrachten sowohl das Handeln der Politiker und anderer Befürworter als auch das Handeln und Denken einiger Projektgegner weiterhin sehr kritisch. Bleibt also abzuwarten, was die Zukunft alles bringt!?