„Wie komme ich vom Bahnhof zum Paulinenhof? Ich reise mit dem Zug aus Baden-Baden an!“, dieser Anruf einer Dame, die die Ankündigung des KUHlen Bio-Weihnachtsmarkt im Internet entdeckt hat, ließ schon vermuten, dass die adventliche Veranstaltung auf dem Paulinenhof wieder auf großes Besucherinteresse stoßen würde und das nicht nur im Rems-Murr-Kreis.
Was dann aber am Sonntag ab 11 Uhr passiert ist, hat die kühnsten Erwartungen aller Paulinenhöfler übertroffen: Aus Nah und Fern strömten Familien, zudem auch Beschäftigte, Bewohner und Mitarbeiter aus der Paulinenpflege, auf das Hofgelände. Das Bilderbuchwetter sorgte für ein Frühlingserwachen der außergewöhnlichen Art auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Paulinenpflege Winnenden.
Bereits um 15 Uhr waren Bio-Würste und ofenfrischer Salzkuchen ausverkauft. Dabei wurde noch improvisiert und alle Vorräte der hofeigenen Gefriertruhen geplündert. Die Mitarbeiter ließen nichts unversucht, um alle Besucher zufriedenzustellen. Statt Bio-Würsten gab es dann rustikales Bio-Bauernbrot mit hofeigener Schinkenwurst.
„Es war ein großer Besucheransturm und trotzdem eine sehr entspannte Atmosphäre. Ich habe nur fröhliche und gut gelaunte Gäste gesehen. Alle Beteiligten habe alles gegeben und dafür bin ich sehr dankbar“, sagt Hofleiter Dietmar Oppenländer am Ende des Tages. Natürlich werde beim nächsten Weihnachtsmarkt nachjustiert, damit noch mehr Bio-Verpflegung vorhanden sein wird.
Wieder hat sich aber auch gezeigt, dass der Weihnachtsmarkt auf dem Paulinenhof nicht nur wegen der Verpflegung attraktiv ist, sondern vor allem wegen des ganz besonderen Ambientes. Egal ob lebendige Krippe oder der Urlaubsblick in die Weinberge oder zum Waldrand, schon das war vielen Besuchern eine Reise wert. Dazu gab es weihnachtliche Klänge von der kleinen PP-Big-Band „Laiensclub“ und dem Posaunenchor Hertmannsweiler. Und plötzlich schallten auch noch Alphornklänge durch das Paulinenhof-Tal – die Buchenbachtäler Alphornbläser sorgten für ganz besondere Gänsehaut-Momente.
„Schön, wie liebevoll ihr alles gestaltet habt, hier spürt man das Herzblut aller Beteiligten“, staunt eine ältere Dame aus Schwaikheim. In diesem Jahr zierte zum ersten Mal ein großer Christbaum das Hofgelände. Er war Treffpunkt und zugleich der beste Werbeträger für den Christbaum-Heimbringservice, den der Paulinenhof noch bis kurz vor Weihnachten anbietet.
Und wenn’s schon kein Christbaum sein sollte, so ging doch keiner der vielen Besucher ohne etwas nach Hause: Zu verlockend waren die originellen Geschenkideen, die von den Menschen mit Behinderung in den verschiedenen Werkstätten der Paulinenpflege Winnenden hergestellt wurden. Ob Insektenhotel, Schlüsselanhänger aus Filz oder gar ein Wäschenetz in Herzchenform – viele Dinge gibt es nur hier zu kaufen, somit sind Doppelungen unterm Weihnachtsbaum ausgeschlossen.
Oft wurde gefragt: „Wann ist der nächste Weihnachtsmarkt auf dem Paulinenhof?“. Die begeisterten Besucher können sich schon mal den 2. Advent 2017 vormerken. Vielleicht gibt es ja dann statt Frühling auch mal etwas Schnee…