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Happy Birthday, Friedrich Jakob Heim!

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Am Dienstag, 13. Mai wurde vor 225 Jahren Pfarrer Friedrich Jakob Heim geboren, der Begründer der Paulinenpflege Winnenden e.V. Sein Werk hat bis heute Bestand.

Geboren wurde Friedrich Jakob Heim am 13. Mai 1789. Von Anfang an hatte er aber nicht nur ein sittsames Verhalten gefordert, sondern sich selbst sozial engagiert. Den Ärmsten in der Stadt, insbesondere verwahrlosten Kindern, galt sein besonderes Augenmerk. Friedrich Jakob Heim wurde zu einem Pionier der Sozialarbeit. Denn: Keine christliche Gemeinde dürfe einen Teil ihrer schwächsten Glieder verkommen lassen, so die Glaubensüberzeugung von Pfarrer Heim. 

Trotz mancher Kritik an den Bürgern Winnendens wurde Pfarrer Heim von diesen sehr unterstützt. Im Gottesdienst hatte er zur Gründung einer „Rettungsanstalt für arme und verwahrloste Kinder“ aufgerufen. Aus den daraufhin eingehenden Spenden konnten bereits 11 Kinder versorgt werden. 1822 gründete Heim einen Verein, der es sich zur Aufgabe machte, verwahrloste Kinder in „gut beleumundeten“ Familien unterzubringen. Dies wurde einige Zeit lang praktiziert. Regelmäßig aber gab es massive Spannungen zwischen den leiblichen Eltern und den Pflegeeltern.

Anfangs des 19. Jahrhunderts war es normal, dass ein Ehepaar 5 oder mehr Kinder bekam. Beim Tod der Eltern nahmen sich Verwandte der Kinder an – oder auch nicht. Verwahrlosen Kindern zu helfen wurde zum Lebensziel von Pfarrer Friedrich Jakob Heim. Helfen wollte er ihnen von Anfang an so, dass die später selbst ihren Lebensunterhalt erwirtschaften können.

Mit Unterstützung durch Königin Pauline Friedrich Jakob Heim seine Unterstützung verwahrloster Kinder weitergehend organisieren: Anstatt sie – konfliktträchtig – in Pflegefamilien zu versorgen, wurden die Kinder dauerhaft in einem „Rettungshaus“ untergebracht. Am 6. August 1823 startete in Winnenden die „Erziehungsanstalt für verwahrloste Kinder“ mit zunächst 11 Zöglingen. Ein Jahr später lebten bereits 21 junge Menschen in diesem „Rettungshaus“.

Beinahe aus Zufall entwickelte sich die Paulinenpflege zu einer Einrichtung, die Schulen und Ausbildungen für Gehörlose anbietet. Unter den Zöglingen seines „Rettungshauses“ waren nämlich auch drei gehörlose Kinder, die nirgend woanders die Möglichkeit hatten, eine Schulbildung zu erwerben. Gehörlose – früher sagte man Taubstumme – wurden damals als nicht-bildungsfähig angesehen. Ohne Schul- und Berufsausbildung verdienten sie ihren Lebensunterhalt häufig durch Betteln. In der Paulinenpflege – die Winnender Rettungsanstalt durfte seit 1823 den Namen der Königin führen – entwickelte man Methoden, wie man Gehörlose zum Besenbinder oder zum Schuhmacher ausbilden konnte. 1827 war die Anstalt auf bereits 79 Kinder, darunter 21 Gehörlose und 2 Blinde, angewachsen. 

Heute ist die Paulinenpflege Winnenden eine lebendige Organisation mit qualifizierten Mitarbeitern/innen, die sich den schnellen Entwicklungen in den Bereichen Berufsbildung, Behindertenhilfe und Kinder- und Jugendhilfe vorausschauend stellt und neue Aufgaben schnell und fachgerecht umsetzt. In den verschiedenen Bereichen bieten wir über 3.200 Maßnahmeplätze an. Wir beschäftigen derzeit über 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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Friedrich Jakob Heim wurde vor 225 Jahre geboren