Auch die Paulinenpflege will (nicht nur) an diesem Tag aufzeigen, wie wichtig Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger sind. Heilerziehungspflegerinnen und - pfleger (HEPs) sind Experten für Teilhabe, Bildung und Pflege. Das Ziel der Heilerziehungspflege ist es, Menschen mit Unterstützungsbedarf aller Altersgruppen bei deren Selbstbestimmung und im Alltag in unterschiedlichsten Feldern zu unterstützen. ALLE Menschen sollen mitten in und an der Gesellschaft teilhaben und teilsein können. Die konkreten Einsatzorte von HEPs sind vielfältig: HEPs ermöglichen Teilhabe an Gesellschaft, Bildung und Arbeit.
"Ich bin Heilerziehungspflegerin durch und durch. Dieser Beruf ist das beste Fundament für eine Karriere mit Sinn und Erfüllung. Als HEPlerin standen und stehen mir viele Türen offen", sagt unsere Bereichsgeschäftsführerin für "Leben und Teilhabe" Nadine Schenk.
Ihre Heilerziehungspflege-Laufbahn begann schon als 15-jährige Aushilfe in unserer Wohnstätte Murrhardt. "Meine Mutter war damals dort Gruppenleiterin und da hab ich mich sofort in die Klienten und das Mitarbeiter-Team 'verliebt'. Es war von Anfang an mehr als ein Job." Und so hat unsere Kollegin 2002 an der Ev. Fachschule für Heilerziehungspflege Schwäbisch Hall ihre Ausbildung begonnen. "Obwohl ich auch zwischendurch eine Elternzeitunterbrechung hatte, habe ich diese Zeit genossen. Die Unterstützung, die ich dort erlebt habe, war toll. Bei der schriftlichen Abschlussprüfung war ich hochschwanger. Vor der mündlichen Prüfung habe ich mein Baby im Maxi Cosi meinem Pädagogik-Lehrer in die Hand gedrückt und er hat auf den Kleinen aufgepasst", erinnert sich Nadine Schenk.
Der Ausbildungsplatz war wieder in der Paulinenpflege genauso wie die erste Stelle nach der Ausbildung. "So habe ich zunächst das Haus Plattenwald in Backnang, dann die Burg Reichenberg bei Oppenweiler und dann den Seniorentreff in Winnenden kennengelernt". Dort war sie dann Gruppenleiterin mit vielen Herausforderungen: Von der Teamumbildung über Gebärdensprache lernen bis hin zu Corona musste vieles gemeistert werden. Nebenbei hat sie sich noch als Fachkraft zur Leitung einer Pflege- und Funktionseinheit sowie Soziale Managerin weitergebildet. "In verschiedenen Projektgruppen der Paulinenpflege habe ich auch die oberen Leitungskräfte kennengelernt und gemerkt, dass sind ja auch nahbare Menschen. Sie haben mich ermutigt, dass ich mich auf die Stelle der Bereichsgeschäftsführerin zu bewerben".
Das Wagnis wurde zum Gewinn: Sie ist nun seit über zwei Jahren Chefin des Bereichs "Leben und Teilhabe". Und das weiterhin mit viel Herzblut: "Hier habe ich auf einer neuen Ebene wieder viele Gestaltungsmöglichkeiten und kann für meine Mitarbeiter und Klienten viel bewegen", freut sich Nadine Schenk. Oder anders ausgedrückt: Heilerziehungspflege - viele Menschen, viele Möglichkeiten!
Das Positionspapier zur Situation der Heilerziehungspflege in Baden-Württemberg können Sie ganz unten auf der Seite downloaden!
Was macht man als Heilerziehungspfleger*in? beantwortet der Podcast "IGEL - Inklusion Ganz Einfach Leben" - hier klicken und anhören!
"Der Beruf des Heilerziehungspfleger*in ist noch nicht so bekannt aber sehr wichtig", davon sind Dorothea Werner und Elise Döbler von der Ludwig-Schlaich-Akademie überzeugt. In dieser Ausgabe stellen beide den Beruf vor und erörtern wie wichtig er ist im Bezug auf Selbstbestimmung und persönliche Assistenz. In unserem Interview nehmen wir den Titel des Berufs auch auseinander und Hinterfragen seine Kompatibilität mit der UN-BRK und der Selbstbestimmung. Wir machen aber auch Lust auf diesen Beruf, und erklären wo die Heilerziehungspflege ihren Einsatz finden kann.
Der evangelische Fachverband für Teilhabe BeB erweitert den Aktionstag für Heilerziehungspflege auf alle Berufe in der Eingliederungshilfe und ruft mit seinen Beiräten zu einer bundesweiten Aktionswoche vom 22. bis 28. April 2024 auf, um die Bedeutung von Fachkräften für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen in den Fokus zu rücken.