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Ich war fremd und Ihr habt mich aufgenommen!

|   PP

Der Vorstand bedankt sich bei allen Freunden, Spendern und Mittarbeiterinnen und Mitarbeitern der Paulinenpflege Winnenden für die Unterstützung in 2015.

»… ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen.«  Mt 25,35

Viele Menschen finden Aufnahme bei uns in der Paulinenpflege Winnenden. Für alle, die erstmals hierher kommen, ist es hier zunächst fremd. Sie finden hier eine neue Heimat - manche auf Dauer, manche auf Zeit. Die, die hierher kommen, sind auch für uns in der PP zunächst fremd, einige sind auch in ihrem Verhalten befremdlich. Doch auch das legt sich meist nach kurzer Zeit. Man begegnet sich, man kommt in Kontakt und lernt sich kennen und schätzen.

Schon seit langem haben wir Menschen aus vielen Ländern bei uns, in der Mitarbeiterschaft, aber auch unter den Schülern und Schülerinnen, bei den Auszubildenden, bei den Bewohnern unserer Wohngruppen und Heime und unter den vielen Jugendlichen, mit denen unsere Mitarbeitenden in der kirchlichen, schulischen und kommunalen Jugendarbeit in Kontakt kommen.

Aber noch nie haben wir so viele junge Menschen bei uns aufgenommen, weil sie fremd sind, weil sie als Flüchtlinge in unserem Land um Aufnahme bitten. Über 70 unbegleitete minderjährige Kinder und Jugendliche wurden in den letzten Wochen in unserem Jugendhilfebereich aufgenommen. Und es werden noch mehr werden. Sie kommen aus Syrien und dem Irak, aus Afghanistan und Pakistan, aus Gambia, Nigeria und Eritrea. Und sie alle haben einen schweren Weg hinter sich.

Jemanden aufzunehmen heißt, ihm ein Dach über dem Kopf, einen Platz zum Schlafen und zum Leben zu bieten, sich um sein leibliches Wohl zu kümmern. Jemanden aufzunehmen heißt aber auch, ihm vorurteilsfrei zu begegnen, ihn mit allem Fremden und zunächst vielleicht Befremdlichen willkommen zu heißen.

Die ersten Besucher an der Krippe Jesu waren übrigens auch Fremde:

»Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland…« Mt 2,1

Andere Übersetzungen sprechen von Sterndeutern, später wurden sie in unserer Vorstellung zu Königen. Egal wie, sie waren Fremde, Ausländer, keine Juden und schon gar keine Christen, sie gehörten einer anderen Religion an. Nach dem Matthäusevangelium waren sie die ersten Menschen, die den neugeborenen Jesus besuchten, und sie waren die ersten, die in ihm mehr als irgendein Kind sahen. Was, wenn Josef diese Fremden, diese Ausländer nicht eingelassen, nicht aufgenommen hätte?

Ob die Fremden, die heute meist aus dem Morgenland zu uns nach Deutschland und auch in die Paulinenpflege kommen, Weise sind oder Sterndeuter oder Könige, wird sich erst noch herausstellen. Aber, wenn es uns gelingt, sie zu integrieren, können viele von ihnen ein Geschenk, eine Bereicherung für unsere Gesellschaft werden. Doch der erste Schritt ist, dass wir sie aufnehmen.

Danke allen unter uns, die in den letzten Wochen und Monaten dazu beigetragen haben! Danke für Ihre Unterstützung unserer Arbeit in allen Arbeitsbereichen - von der Jugendhilfe über die Schul- und Ausbildung von hörbehinderten jungen Erwachsenen und Autisten bis hin zur Begleitung und Förderung von erwachsenen Menschen mit Behinderung und nicht zuletzt im stark anwachsenden Arbeitsfeld der Flüchtlingshilfe.

Wir wünschen Ihnen frohe und gesegnete Weihnachten sowie einen guten Start ins neue Jahr!

Ihre

Pfr. Thomas Weinmann & Carlo Noé
Vorstand der Paulinenpflege Winnenden e.V.

P.S. Wir suchen u.a. für unsere neuen Wohnangebote für Flüchtlinge im Jugendhilfebereich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wenn Sie Interesse haben, dann klicken Sie hier auf unsere Jobangebote!

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