Zum Abschied gab’s viel Lob, darunter vom Winnender Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth: „Sie haben in einer gut aufgestellten und zukunftsfähigen Einrichtung für solide Finanzen gesorgt. Das ist im heutigen sozialen System nicht einfach!“
Oertmann-Brandt trat seinen Dienst als Vorstand und kaufmännischer Geschäftsführer der Paulinenpflege im April 1995 an. Er wirkte in einer Zeit vehementen Wachstums der Winnender Einrichtung: Die Zahl der Mitarbeiter/innen der Paulinenpflege wuchs von 690 auf über 1.200, die Zahl der Maßnahmeplätze mit Angeboten für Bildung, Arbeit, Wohnen oder Betreuung behinderter oder sozial benachteiligter Menschen von rund 1.500 auf rund 3.100.
In seine Dienstzeit fallen wesentliche Erweiterungen und Modernisierungen des diakonischen Werkes. Dazu gehören der Neubau der Bodenwaldschule in Winnenden und der Reha-Werkstatt für psychisch erkrankte Menschen in Backnang. Nahe des Paulinenhofs in Winnenden-Hertmannsweiler entstand die „Blaue Arche“ für schwerstbehinderte Menschen, dazu kamen die Wohnstätte in Murrhardt und das Martin-Gruner-Haus in Winnenden, die Umgestaltung des historischen „Stadtbereichs“ der Paulinenpflege, die Errichtung eines Hotels in Bad Herrenalb im Schwarzwald als Integrationsbetrieb und der Neubau der „Schule beim Jakobsweg“ beim Berufsbildungswerk.
Neben seiner Vorstandstätigkeit in der Paulinenpflege versah Oertmann-Brandt die Geschäftsführung der Tochtergesellschaften der Paulinenpflege, der ABQ Arbeit Bildung Qualifizierung Rems-Murr GmbH und der Hotel am Kurpark Bad Herrenalb GmbH. Im BeB - Bundesverband evangelische Behindertenhilfe - war er langjährig Schatzmeister und Mitglied des Vorstandes
Bei der Veranstaltung wurde Carlo Noé (45) als neuer Vorstand und kaufmännischer Geschäftsführer der Paulinenpflege vorgestellt. Der in Ludwigsburg wohnhafte Diplom-Ingenieur und Betriebswirt wurde vom Aufsichtsrat der diakonischen Einrichtung zum Nachfolger von Peter Oertmann-Brandt gewählt. Noé ist seit 2006 Geschäftsführer der Backnanger Werkstätten der Paulinenpflege mit 530 beschützten Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen und 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Er führte den expandierenden Betrieb erfolgreich, auch durch die Krisenjahre. Zuvor war er Prokurist eines mittelständischen Unternehmens in Ludwigsburg.