Unverkrampft und doch ernsthaft, kreativ und kompetent – so kommen die zwei Mitarbeiterinnen des „Sexualpädagogischen Fachdienstes“ der Paulinenpflege daher. Sozialpädagogin Marion Grimm aus den „Wohnangeboten Behindertenhilfe“ und Jugend- und Heimerzieherin Larissa Morlock aus den Internaten der Schule beim Jakobsweg sind Ansprechpartnerinnen für Mitarbeiter_innen, Angehörige und für die Klient_innen - und das ab sofort bereichsübergreifend.
Marion Grimm ist schon viele Jahre Expertin in Sachen „Sexualisierte Gewalt“ in den Wohnangeboten Behindertenhilfe. „Bei dieser Arbeit ist mir bewusst geworden, dass es ein wichtiger weiterer Schritt ist, vom Schutz auch zur Lust zu kommen. Sexualität sollte nicht negativ besetzt sein. Und je besser unsere Klienten informiert sind und wissen, was sie in Sachen Sexualität und Partnerschaft wollen, um so selbstbewusster können sie auch auftreten und klare Grenzen ziehen“. Larissa Morlock ergänzt: „Aufklärung und Beratung sind die beste Prävention vor sexueller Gewalt“. Kennengelernt haben sich die beiden Kolleginnen schon vor längerer Zeit beim Gebärdenkurs „Liebe, Sexualität, Partnerschaft“. 2016 haben dann beide eine Sexualpädagogik-Weiterbildung absolviert.
„Ob Einzelgespräche, Gruppenangebote, Teamberatung, Impulsvorträge oder telefonische Beratung – jede Anfrage wird nach individuellem Bedarf angenommen und in geschütztem Rahmen besprochen,“ erzählt Larissa Morlock über das Aufgabengebiet. Ein Schwerpunkt ist auch „Sexualpädagogik on Tour“ – hier reisen die zwei Kolleginnen mit speziellen Themen durch Schulklassen und Wohngruppen. Die beiden sind zudem Netzwerkinnen und können bei Bedarf an spezielle Fachberatungsstellen, Anwälte oder an die Zeugenbegleitung verweisen. „Wichtig ist auch zu wissen, dass wir keine Therapie anbieten“, erklärt Marion Grimm, was nicht zu ihrem Aufgabengebiet gehört.
Seit Oktober gibt es nun in der Paulinenpflege den bereichsübergreifenden Sexualpädagogischen Fachdienst mit den beiden Sexualpädagoginnen als Kontaktpersonen. Dazu gehört auch eine eigene Location: „Wir haben nun einen kleinen, aber feinen Rückzugsort, an dem wir uns mit den Klientinnen und Klienten treffen bzw. auch kleine Gruppenangebote machen können.“ Damit meint Larissa Morlock ein gemütliches Gartenhäuschen zwischen Robert-Böhringer-Straße und Ringstraße. Mit viel Liebe zum Detail haben sie ihre neue Location gestrichen und eingerichtet. Hier hatte letzte Woche die „Mädelsgruppe“ Premiere mit dem Schwerpunkt „Aufklärung und Frausein“. Weitere Angebote und Events werden folgen.
Auf die Frage, was die beiden Mitarbeiterinnen der Paulinenpflege an ihrer Aufgabe als Sexualpädagoginnen am meisten reizt, antworten sie: „Für uns sind die vielen abwechslungsreichen Themen und Aspekte sehr spannend. Jede Klientin, jeder Klient bringt etwas Eigenes mit und bereichert unsere Arbeit. Wir müssen uns dann kreativ und flexibel darauf einstellen. Und wir haben die Erfahrung gemacht: Sexualität kennt nun mal keine Behinderung“.
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