„Ich will die Welt immer ein bisschen besser machen!“ Das ist das Lebensmotto von Malerin Brigitte Bernhardt, eine Klientin aus unserem Ambulant Betreuten Wohnen in Schorndorf. Die studierte Sozialpädagogin hat nach einer psychischen Erkrankung vor vielen Jahren wie sie selbst sagt "die Seite gewechselt". Gewalterfahrungen in der Kindheit haben bei ihr zu einer posttraumatischen Belastungsstörung geführt. Aufgegeben hat sie deshalb nie - Brigitte Bernhardt hat sich Hilfe gesucht z.B. in stationären Therapien und seit drei Jahren beim Ambulant-Betreutes-Wohnen-Team der Paulinenpflege.
Ihre künstlerische Karriere begann schon als junge Erwachsene mit einem Holzbrennstab: "Da habe ich gemerkt, dass ich Gesichter in Holzrinde brennen kann". Dabei ist es nicht geblieben - inzwischen malt sie auf Leinwand oder sogar auf Steinen. Sie benutzt dazu Acrylfarben und Pastellkreide. Neben Gesichtern sind für sie auch Vogelmotive ganz wichtig: "Die können nämlich über Grenzen hinwegfliegen. Sie sind meine Vorbilder, weil auch ich Grenzen überwinden möchte".
Derzeit liegen bei ihr rund 50 Kunstwerke "auf Lager" - gemalt hat sie schon unzählige und die meisten davon verschenkt. Unsere Kollegin Rosa Appler vom Ambulant Betreuten Wohnen hatte vor kurzem die Idee für eine Vernissage: "Ich hatte mitbekommen, dass Brigitte Bernhardt malt und da habe ich Kontakt mit Petra Kaltwasser von unseren Offenen Angeboten aufgenommen. Toll, dass wir jetzt gemeinsam im Familienzentrum der Stadt Schorndorf eine Vernissage mit den wunderschönen Bildern von Brigitte machen können. Das tut ihrem Selbstwertgefühl sicher unheimlich gut" Und so helfen alle zusammen – eine weitere ABW-Kollegin bringt z.B. gebrauchte Bilderrahmen aus ihrem Keller mit.
Viele der wunderschönen Kunstwerke werden dann ab 9. Mai 2023 im Begegnungscafé im Familienzentrum Schorndorf (Karlstraße 19) zu bewundern sein. Die Vernissage geht von 16 bis 18 Uhr. Danach können die Bilder noch bis 9. Juni zu den Öffnungszeiten des Familienzentrums angeschaut werden. „Brigitte Bernhardt hat für alle ein offenes Ohr und macht mit ihren Bildern vielen Menschen eine Freude“, freut sich Rosa Appler. Durch die Ausstellung werden es sicher noch ein paar mehr.
