Das von Margarete Kölz ganz spontan organisierte mobile Krippenspiel startete auf den drei Wohngruppen im Martin-Gruner-Haus jeweils mit einem altbekannten Lied:
»Wer klopfet an?« »O zwei gar arme Leut!«
»Was wollt ihr denn?« »O gebt uns Herberg heut!
O durch Gottes Lieb wir bitten,
öffnet uns doch eure Hütten!«
»O nein, nein, nein!« »O lasset uns doch ein!«
»Es kann nicht sein.« »Wir wollen dankbar sein.«
»Nein, nein, nein, es kann nicht sein.
Da geht nur fort, ihr kommt nicht rein.«
Im Gegensatz zum Liedtext wurden Hirten, Könige, Engel, Maria und Josef - allesamt gespielt von Bewohnerinnen, Bewohnern und Ex-Mitarbeiterinnen - in allen drei Etagen sofort hereingelassen. Die Freude war noch größer als der Chef-König mit einem Geschenkewagen durch die Wohngruppen gefahren kam. Nur einmal hatte er sich verfahren und war mit dem Aufzug eine Etage zu hoch gefahren - egal, die älteren Menschen mit Behinderung warteten gerne, bis er auch zu ihnen fand.
Und so stimmten alle gemeinsam in "Ihr Kinderlein kommet" ein und ließen sich beschenken. Das größte Geschenk war allerdings, dass das mobile Krippenspiel zu jeder einzelnen Wohngruppe kam. Niemand wurde vergessen - Weihnachten findet also auch unter widrigen Umständen statt - man muss nur innovativ sein und das Herz am rechten Platz tragen.
Wer heute die strahlenden Augen unserer Seniorinnen und Senioren gesehen hat, hat sofort gemerkt, dass das mobile Krippenspiel mehr als nur ein "Ersatz" für die große Weihnachtsfeier war. Die Weihnachtsfreude wurde für alle spür- und erfahrbar und mündete im Abschlusslied "Oh Du fröhliche". Die Krippenspiel-Darstellerinnen und -Darsteller verschwanden wieder, doch die Freude blieb auf den Wohngruppen zurück.