„Werden die Chancen auf einen Ausbildungsplatz noch länger so gut sein wie zurzeit?“, „Wie sehen Sie die Zusammenarbeit mit den Koalitionspartnern im Bund?“, „Wieviel arbeiten und verdienen Sie als Politikerin?“… Das sind nur einige der vielen Fragen, die die Schülerinnen und Schüler der Bodenwaldschule der Paulinenpflege kurz vor Weihnachten Julia Goll, MdL und eine der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der FDP im Landtag gestellt haben. Offen und wohlbedacht stand sie den Jugendlichen Rede und Antwort und das in einer Sprache, die auch Kinder und Jugendliche verstehen. Natürlich stellte auch Julia Goll Fragen – zum Beispiel über die Schule allgemein, aber auch über die Bodenwaldschule, dem einzigen Bildungs- und Beratungszentrum für emotionale und soziale Entwicklung (SBBZ ESENT) im Rems-Murr-Kreis.
Schulleiter Gottfried Götz hatte die Landtagsabgeordnete im Rahmen des Tages der „Freien Schulen“ eingeladen, um diese besondere Schule in Trägerschaft der Paulinenpflege Winnenden e.V. vorzustellen. Goll, selbst fünffache Mutter, hatte sich gern die Zeit genommen, die Bodenwaldschule, Schülerschaft und die dortige Arbeit kennenzulernen. Sie beeindruckte alle Beteiligten, dass sie nicht, wie oft bei Politikerinnen und Politikern gerade in Wahlkampfzeiten üblich, im Schnelldurchlauf eine Schule oder Einrichtung besuchen – Julia Goll war ohne Zeitdruck in der Bodenwaldschule.
Und es gab viel Interessantes für die FDP-Politikerin zu sehen und zu hören: Spannend war für Julia Goll, dass die Bodenwaldschule neben dem sonderpädagogischen auch ein sozialpädagogisches Leistungsspektrum in Kooperation mit dem Jugendamt vorhält. Zudem wurde sie über die 200-jährige Geschichte der Paulinenpflege und über die aktuellen Entwicklungen im Sonderschulwesen informiert. Gottfried Götz gab Julia Goll mit auf den Weg, sich mit ihren Möglichkeiten um die unzureichende Förderung Freier Schulen in Baufinanzierungs-/Bauerhaltungsmaßnahmen einzusetzen.
Das Wichtigste aber war, dass sich die Politikerin ausführlich den Kindern und Jugendlichen widmen konnte. Nicht nur in der Fragerunde der Oberstufe, auch bei einem sogenannten „Klassenrat“ der Fünftklässler. Hier reihte sich Goll interessiert und aktiv ein. „Da geht es bei euch aber geordneter zu, als manchmal bei uns in einer Sitzung“, kommentierte sie staunend, wie beim Klassenrat in Schülerverantwortung Aufgaben verteilt, Probleme erörtert und schließlich abgestimmt wurde.
Nach drei Stunden „Schule live“ hatten alle einen bereichernden Austausch erlebt. Den Schülern blieb das Bild einer „nahbaren“ Politikerin, die bei der Frage eines Schülers „Was geht als Politikerin gar nicht?“ äußerte, man dürfe auf gar keinen Fall sein Mandat im Sinne einer Bestechlichkeit missbrauchen. Und sie gab den Kindern mit auf den Weg, was auch Eltern und Lehrerinnen gerne sagen und sie bis heute begleite: Bildung und Lernen sind das Allerwichtigste! Oder wie sie es immer wieder ausdrückte: „Lernen, lernen, lernen!“