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Rems-Murr-Landrat dankt der Paulinenpflege beim Neujahrsempfang

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Beim diesjährigen Neujahrsempfang der Paulinenpflege Winnenden war Landrat Dr. Richard Sigel der prominente Gastredner.

Beim traditionellen Neujahrsempfang der Paulinenpflege im Winnender Berufsbildungswerk ging es auch um das derzeit alles beherrschende Thema Flüchtlinge, aber nicht nur. Landrat Dr. Richard Sigel, den die Paulinenpflege als prominenten Gastredner gewonnen hatte, dankte der großen diakonischen Einrichtung für ihre aktive Mithilfe bei der Unterbringung und sinnvollen Versorgung vor allem minderjähriger Flüchtlinge, die im Behördenjargon „umA“ – unbegleitete minderjährige Ausländer genannt werden.

Aktuell betreut die Paulinenpflege 70 dieser Jugendlichen im Rahmen von Wohngruppen in der Jugendhilfe. Diese sind auch schulpflichtig, deshalb hat die Paulinenpflege an ihrer Berufsschule zwei Klassen eröffnet, eine dritte steht kurz vor  der Gründung. Hier wird nicht nur Deutsch unterrichtet, als Besonderheit stehen die Werkstätten des Berufsbildungswerk auch für Berufspraktika zur Verfügung. Von besonderes hohem Nutzen sei der Einsatz von Traumapädagogen, da die Jugendlichen durch Kriegsereignisse im Heimatland und Ereignisse auf der Flucht oft stark traumatisiert, sozusagen in einer Art „Fluchtmodus“ seien und zunächst professionelle Hilfe benötigten, um ein Mindestmaß an innerer Ruhe zu finden.

Dr. Thomas Weinmann, Vorstand der Paulinenpflege, ging in seinem Rückblick und Ausblick auch auf die in der Backnanger Industriestraße 17 und 18 angesiedelten Werkstätten für Menschen mit Behinderungen ein. Die Gebäude dort seien stark sanierungsbedürftig, teils müssten sie abgerissen werden. Für die Um- und Neubauzeit sei ein Umzug nötig, hierfür stehe in Winnenden eine Lagerhalle zur Verfügung, die aber selbst zunächst in eine Fabrikhalle umgebaut werden müsse. Der Beginn der Baumaßnahmen hänge von Zuschussgebern ab.

Besonders hob Weinmann das Engagement der Paulinenpflege für autistische Menschen hervor. Zum 1.1.16 wurde die Paulinenpflege Trägerin des Autismus-Therapie und Beratungszentrums in Stuttgart. In Heilbronn stehe die Gründung einer Gesellschaft gemeinsam mit dem Arbeiter-Samariter-Bund unmittelbar bevor. Dort soll Beratung, Therapie und Ausbildung angeboten werden. Gespräche für ähnliche Einrichtungen gäbe bereits in Freiburg, Ulm, Nordbaden und in der Bodensee-Region. Hier im Rems-Murr-Kreis wurde zwischenzeitlich ein Job-Coach für Autisten angestellt.

Regelmäßig gibt die Paulinenpflege bei ihren Neujahrsempfängen Einblick in ein ausgewähltes Arbeitsgebiet. Dieses Jahr war das Thema die Versorgung psychisch kranker Menschen im Landkreis, hier werde auch von seelischer Erkrankung oder Behinderung gesprochen. Viele der Betroffenen seien noch jung. Versorgung müsse mit jeweils individuell passenden Wohnmöglichkeiten, mit Therapie und mit Arbeitsangeboten stattfinden. Besonders schwierig sei das Thema Wohnen. Viele landeten in Pflege- oder Behindertenwohnheimen, was eigentlich nicht nötig sei. Gleichzeitig seien die Betreuungszeiten in ambulant betreuten Wohnformen zu gering. Eine sinnvolle Lösung dazwischen fehle im sozialen Angebot. Ideen hierzu scheiterten im gesamten Landkreis an bezahlbarem Wohnraum.

Besser sei die Versorgung mit Arbeitsangeboten für diese Menschen. Dazu trage die Reha-Werkstatt der Paulinenpflege in Backnang „im Erlenwäldchen“ erheblich bei. Ein besonderer Weg werde in Murrhardt gegangen. Es gebe hier gute Erfahrungen mit dem Einstreuen von Arbeitsplätzen für seelisch behinderte Menschen in der Werkstatt der Paulinenpflege in der Chemnitzer Straße.

Und so hat die Waiblinger Kreiszeitung am 22.01.2016 über den Neujahrsempfang berichtet - hier PDF-Datei des Berichts downloaden:

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