Zum Inhalt springen

Mahnmal zur Erinnerung an Gewalt, die Menschen in der Paulinenpflege erlitten haben

In der Vergangenheit haben einzelne Erwachsene mit Behinderungen, Kinder und Jugendliche in der Paulinenpflege Gewalt erlitten. Manche Mitarbeitenden nutzten ihre Macht aus. Es gab überzogene körperliche Bestrafung. Es gab Demütigungen. Mit moralischen und religiösen Bewertungen wurde Druck ausgeübt. Die Sprache gehörloser Menschen wurde nicht anerkannt. Deshalb wurde vieles nicht verstanden. All das führte bei manchen Menschen zu lebenslangem Leiden.

Die Paulinenpflege hat die Jahre 1945 – 1983 mit einer wissenschaftlichen Untersuchung aufarbeiten lassen.

Das HÖRmal-DENKmal erinnert an diese Gewalt. Die Ursachen für den Gewaltmissbrauch müssen in Erinnerung bleiben. Das hilft, Missbrauch heute zu verhindern. Die Paulinenpflege tut alles, was möglich ist, um zu verhindern, damit Gewalt nicht wieder vorkommt. Dafür ist uns die Haltung aller Mitarbeitenden gegenüber allen Klientinnen und Klienten wichtig:

MENSCHEN ALS GESCHENK UND GESCHÖPFE GOTTES STEHEN IM ZENTRUM UNSERES HANDELNS.

Jeder Mensch hat eine von Gott gegebene Würde. Diese achten wir.

Das HÖRmal-DENKmal bildet die Linien des Außenohres nach. Gehen Sie durch die Ohrmuschel. Betrachten Sie die Bilder. Lesen Sie die Texte. Gedenken Sie der Opfer. Setzen Sie sich für Respekt für alle Menschen ein!

Schenke uns, Gott, ein hörendes, ein einfühlsames Herz! (nach 1. Könige 3, 9a)

Gott spricht: „Siehe ich mache alles neu!“ (Off. 21,5)

Im Vertrauen auf diese Zusage setzen wir unseren Weg und unsere Arbeit fort.

„Gott will, dass allen Menschen geholfen werde!“ Aus dieser Überzeugung hat Pfarrer Friedrich Jakob Heim im Jahr 1823 die Paulinenpflege gegründet. Wir arbeiten auch heute bewusst in dieser Tradition. Wir sorgen dafür, dass keine Menschen durch die Paulinenpflege Schaden nehmen.

Diesem Grundsatz fühlen sich alle Mitarbeitenden und alle Führungskräfte der Paulinenpflege verpflichtet. Wir alle setzen uns gemeinsam für das Wohl unserer Klientinnen und Klienten ein. Wir sind schockiert von den Berichten über den Missbrauch von Macht und Gewalt gegenüber Menschen, die hier gelebt haben. Sie haben uns aber auch sensibilisiert. Wir werden daher wachsam bleiben. Mit fachlicher Kompetenz und unter Anwendung der geltenden Schutzkonzepte verhindern wir, dass Menschen in der Paulinenpflege Gewalt und Leid erfahren.

Wir tragen dazu bei dass die Paulinenpflege ein sicherer Ort für alle ist, die bei uns Unterstützung suchen. Wir tragen dazu bei, dass die Paulinenpflege ein Ort ist, an dem die Würde jedes Menschen erlebbar wird. Wir tragen dazu bei, dass die Paulinenpflege ein Ort ist, an dem allen Menschen auf Augenhöhe begegnet wird.
Wir tragen dazu bei, dass alle Menschen in der Paulinenpflege Wertschätzung erfahren.

Gott ist uns dabei Halt und Quelle unserer Hoffnung.

Er stellt unsere Füße auf weiten Raum. (Ps. 31,9)