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„An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit“

|   PP

Am Samstagnachmittag hat die Paulinenpflege mitten in Winnenden „gebebt“ und ein großes inklusives Open Air gefeiert.

„Wir haben ein halbes Jahr geplant und manchmal nicht gewusst, ob es trotz Pandemie klappt. Jetzt bin ich gerührt und dankbar, dass ich in so viele glückliche Gesichter schauen darf“, sagt Bereichsgeschäftsführerin Nadine Schüler am Samstagmittag kurz nach 12 Uhr. Gemeinsam mit ihrem Club-Paula-Team, Vorstand Andreas Maurer und der Bewohner-Beiratsvorsitzender Tina Spengler eröffnet sie das inklusive Open-Air-Festival „Pauline bebt!“ im Innenhof der Paulinenpflege mitten in Winnenden.

Die Stimmung ist von Anfang an ausgelassen und fröhlich. Viele Menschen mit und ohne Behinderung sind aus Winnenden, Backnang, Murrhardt und sogar aus Leonberg sowie Butzbach in Hessen angereist, um gemeinsam bei guter Musik zu feiern. Bunt gemischt wie das Publikum ist auch das Line Up auf der bebenden Bühne. Der Opener ist die Inklusions-Band „Better than“ von der Lebenswerkstatt Heilbronn, die von sich sagt „Wir sind acht Musiker mit und ohne sichtbare Behinderung. Wobei die Behinderung nicht im Vordergrund steht. Unser Repertoire besteht aus Cover-Musik quer durch die deutsche Rockgeschichte. Von BAP über Jupiter Jones bis hin zu den Toten Hosen ist alles dabei.“ Mit dieser musikalischen Reise inklusive vieler Mitsing-Song begeistert die Band und holt immer mehr Festival-Gäste zum Tanzen nach vorne.

Das ist zunächst nicht einfach, da es rund um die Festivalwiese viele weitere Angebote gibt von der frisch gegrillten Paulinenpflege-Roten über Fanartikel-Verkaufsständen bis hin zu Gebärdencrash- und Trommel-Kursen ist rund m das Verwaltungsgebäude vieles geboten. Doch die Tanzfläche füllt sich immer mehr. Die Darbietungen werden für gehörlose Menschen von einer Dolmetscherin in Gebärdensprache übersetzt, so dass wirklich alle mitbekommen können, was auf der Bühne passiert.

Und da tut sich viel: Moderator David Kiai kündigt auch nach „Better Than“ ein Highlight nach dem anderen an. Es stehen an diesem Tag viele talentierte Klientinnen und Klienten sowie Paulinenpflege-Mitarbeiterinnen und-Mitarbeiter sowie deren Bekannte auf der Bühne. Egal ob Liedermacher Joe Härdter aus der Werkstatt für behinderte Menschen in Winnenden, die kleine Big Band der Paulinenpflege „Laiensclub“ oder Bewohnerin Ada Saracino mit reichlich italienischem Temperament und ihrem Song „Marina“ - es stehen immer große musikalische Talente auf der Bühne, die alle begeistern.

Richtig geschwoft wird, als die Band „Better Than“ ein zweites Mal das Festival rockt und langsam aber sicher auch beschließt. Bei „Über sieben Brücken musst Du gehn“ liegen sich viele in den Armen – das erste Mal nach der langen Pandemiepause. Ein weiterer Song der Band fasst die Atmosphäre dieses ganz besonderen Tages zusammen: „An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit“.

Dieser Wunsch geht leider nicht in Erfüllung, dafür der Wunsch des Club-Paula-Teams: „Ich bin total erleichtert und dankbar, dass alles geklappt hat. Mein Team und ich hatten ja vor der Corona-Pause einige solcher Veranstaltungen organisiert und durchgeführt. Nach der langen Veranstaltungspause waren wir doch dann etwas aufgeregt“, sagt Team-Chef Ulrich Bühner.

Die Aufregung hat sich gelohnt – wie auch viele Nachrichten von Festival-Fans und -Bands aus Nah und Fern auf der Facebook- und Instagram-Seite der Paulinenpflege zeigen: „Super Party, es war sehr schön. Pauline bebt“, „Es war ein super Fest. Danke, dass ich dabei sein durfte“ oder „Was für ein Fest: Genial organisiert, tolle Leute, tolle Stimmung. Es war uns eine Ehre, bei Euch spielen zu dürfen.“ Und alle Beteiligten sind sich am Samstagabend einig: Die Pauline wird auch im Jubiläumsjahr 2023 so richtig beben.

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