Als Markus Schick im Oktober 1994 bei der Paulinenpflege angefangen hatte, war die diakonische Einrichtung noch fast PC-los. „Ein Kollege und ich haben uns damals um 25 PCs in der Verwaltung gekümmert, zudem gab es im Berufsbildungswerk Winnenden noch ein paar wenige in den Sekretariaten. Eine eigene EDV-/IT-Abteilung gab es noch nicht, wir waren zunächst dem Rechnungswesen und der Personalabteilung zugeordnet“ erzählt Diplom-Wirtschaftsinformatiker Markus Schick über seinen Einstieg. Aktuell „herrscht“ Markus Schick mit seinen acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über fast 1.500 IT-Endgeräte in der Paulinenpflege, gleichzeitig betreut die Abteilung damit auch fast genauso viele Userinnen und User. Das ist schon ein gewaltiger Quantensprung für ein Sozialunternehmen in der Größe eines Mittelständlers.
Seit 1997 ist Schick IT-Abteilungsleiter und wird nun auf eigenen Wunsch und auf der Suche nach neuen beruflichen Herausforderungen die Paulinenpflege verlassen und die IT-Abteilung einer Einrichtung in Nordrhein-Westfalen übernehmen. Sein Nachfolger wird ab 1. Oktober 2017 Holger Strobel, der seit 2000 in der IT-Abteilung der Paulinenpflege arbeitet.
Markus Schick geht nicht ohne Wehmut, schließlich hat er in der Paulinenpflege Winnenden viel erlebt und die Arbeit hier schätzen gelernt: „Ich hatte hier einen großen Freiraum und konnte stets selbständig und eigenverantwortlich arbeiten. Und es gab viele Weiterentwicklungsmöglichkeiten für mich persönlich. Ganz besonders schätze ich, dass unsere Arbeit in der IT letztendlich unseren Klienten zugute kommt. Das macht für mich mehr Sinn als in der freien Wirtschaft zu arbeiten“. Über Langeweile konnte Schick nie klagen. Anfangs hat er sogar Programme selbst entwickelt. Das erste Klientenverwaltungsprogramm im BBW stammt zum Beispiel von ihm. Auch die Vernetzung der gesamten Paulinenpflege-Bereiche und Standorte hat er mit vorangetrieben. „Als ich angefangen habe, gab es in der Paulinenpflege viele kleine Inseln. Inzwischen sind alle miteinander verbunden von Waiblingen bis Murrhardt“. Die am weitesten entfernte Außenstelle war das Hotel am Kurpark im Schwarzwald. Allein intern im BBW Winnenden wurden im Jahr 1999 für die Vernetzung 25 km Kupferkabel verlegt. Ein weiterer Meilenstein war 2003 die Einführung von SAP und 2008 der Umzug der IT-Abteilung in den Stadtbereich Winnenden sowie die damit verbundene Aufschaltung von zwei Rechenzentren für die Gesamt-Paulinenpflege. Ebenfalls einer der Schwerpunkte war die Digitalisierung der Akten, zunächst in der Personalabteilung, danach die Klienten-Akten in allen Geschäftsbereichen.
Nun tritt Holger Strobel in die Fußstapfen des IT-Abteilungsleiters. Auch er ist fast schon ein Urgestein in der Paulinenpflege und somit an vielen Entwicklungen beteiligt gewesen. Gestartet ist der 37jährige Energieelektroniker 1998 als Zivildienstleistender in der damaligen BVJ-Schule. Schon damals ist er für sein Faible für die EDV aufgefallen. Zwei Jahre später war er dann schon Mitarbeiter in der IT-Abteilung. Auch er kennt die Paulinenpflege in- und auswendig. Einer seiner ersten Jobs war das Zusammenbauen und Installieren des ersten Exchange-Servers „Ich bin dann mit dem dicken Handbuch oft abends noch dagesessen und habe den Server dann irgendwann zum Laufen gebracht“ berichtet Holger Strobel von seinen Pionierzeiten. Ansonsten sind seine größeren Projekte u.a. die Einführung der Citrix-Terminalserver, das kontinuierliche Sichern von Daten (Backup), der Spamfilter sowie die Dienst-Smartphones der Paulinenpflege-Mitarbeiter. Zudem war er auch für die IT-Betreuung des Hotels am Kurpark in Bad Herrenalb zuständig.
Und jetzt wird der Quereinsteiger, der sich neben der täglichen Arbeit über zahlreiche Weiterbildungen viel Wissen erarbeitet hat, zur Führungskraft: „Ich freue mich sehr auf neue spannende Aufgaben und dass ich das fortführen darf, was Markus Schick bisher gemacht hat. Es geht weiterhin darum, dass wir technisch auf dem neusten Stand bleiben. Natürlich ist mir auch wichtig, dass die gute Arbeitsatmosphäre im IT-Team erhalten bleibt“. Und Holger Strobel sieht die Aufgabe seiner Abteilung wie sein Vorgänger: „Wir machen hier IT nicht um der IT Willen, sondern um unseren Mitarbeitern und Klienten die richtigen, maßgeschneiderten Werkzeuge an die Hand zu geben.“
Bei aller Vorfreude auf den neuen Job hofft Holger Strobel allerdings, dass ihm einige Abenteuer erspart bleiben, die Markus Schick schon erlebt hat. Als z.B. Anfang der 2000er mal der Server abgestürzt ist und nichts mehr ging, hat Schick an einem schönen Pfingstsonntag auch mal den Sonnenaufgang im Serverraum erlebt.
Vor sieben Jahren gab es schon mal ein Interview mit "Quereinsteiger" Holger Strobel in "Mein Wochenblatt Winnenden" des Zeitungsverlags Waiblingen. Dieses können Sie ganz unten auf der Seite als PDF-Datei downloaden!