Im Leadership Programm „Impulse“ treffen Führungskräfte aus verschiedenen Unternehmen der Region Stuttgart zusammen und kommen in den Austausch zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen. Es bietet die Gelegenheit über den sonstigen betrieblichen Alltag hinaus, den Horizont zu erweitern und Impulse für das eigene Führungsverständnis mitzunehmen.
E-Commerce-Ausbilderin Laura Asmus berichtet:
Die Paulinenpflege war mit Mario Voith, Lisa Schnaitmann (Azubi, 3. Lehrjahr) und mit mir als Fallgeber dort vertreten. Es gab dort drei verschiedene Fallgeber (Diakonisches Werk, Humanity Foundation, Paulinenpflege). Jedem Fallgeber wurde eine kleine Gruppe zugewiesen.
Unsere Gruppe bestand unter anderem aus Führungskräfte des Landeskriminalamts, dem Ravensburger Spieleverlag und der DRF Luftrettung. Unser Fall stand unter dem Motto: „Hemmnisse abbauen – Öffnung fördern.“
Die konkreten Fragestellungen lauteten: Die Vermittlungsquote im Berufsbildungswerk soll erhöht werden. Wie bekommen wir Azubis langfristig in den 1. Arbeitsmarkt? Was müssen wir als BBW dafür tun? Welche Informationen benötigen potentielle Arbeitgeber von uns? Wie sollen sich BBW Teilnehmer im Bewerbungsprozess präsentieren?
Zuerst haben wir das Konzept des Berufsbildungswerks Winnenden vorgestellt. Danach stellte Lisa Schnaitmann als selbst Betroffene die psychische Erkrankung „Borderline“ vor. Ganz offen stellte sich die Auszubildende den Fragen der der Führungskräfte, die bisher nur wenig von dieser psychischen Beeinträchtigung wussten. Lisa Schnaitmann berichtete dann über ihre bisherigen Erfahrungen im Bewerbungsprozess: „Ich habe die Krankheit eigentlich nie in Bewerbungen geschrieben, aus Angst nicht eingeladen zu werden aufgrund des Stigmas gegenüber der Borderline-Erkrankung, in manchen Fällen, wo ich ein Bewerbungsgespräch hatte, habe ich meine Diagnose offengelegt, aber ich wurde dann abgelehnt, obwohl mein Eindruck gegenüber dem Unternehmen positiv war.“
Die Gruppe hat sich dann zurückgezogen und mögliche Lösungen für die Fragestellung erarbeitet. Wir wurden immer wieder bei Fragen dazu geholt. Unter anderem wurden folgende Lösungen wurden erarbeitet:
- Ehemaligen Netzwerk aufbauen: Ehemalige Azubis mit Azubis von heute zusammenbringen und das Netzwerk der Ehemaligen nutzen. Viele ehemalige Azubis arbeiten mittlerweile in Unternehmen und repräsentieren das BBW dort gut. In den Firmen könnten Azubis für Praktika vermittelt werden.
- Vernetzung der Ausbilder: Ein Austausch darüber, in welchen Firmen Azubis schon im Praktikum waren. So wird ein Pool von Praktikumsfirmen erstellt. Der Gedanke dahinter ist: In einer Schreinerei könnte auch ein kaufm. Azubis im Bürobereich ein Praktikum machen
- Externes Bewerbercoaching durch Führungskräfte aus Kooperationsbetrieben oder sonstigen Betrieben.
Und das nimmt unsere Ausbildende Lisa Schnaitmann von diesem Tag mit: „Was ich gerne in der Teilnehmerinteressensvertretung (TIV) umsetzen möchte, ist, dass wir uns ein Netzwerk mit Praktikumsbetrieben aufbauen und Tipps untereinander mit anderen BBWs bei unserem Süd-West-Treffen halbjährlich austauschen. Das sollten wir auch beim Netzwerktreffen in Berlin auf einer nationalen Ebene machen und evtl. falls es möglich ist, Politiker mit einbeziehen. Ansonsten fand ich den Tag super, es war toll von Menschen mit verschiedenen wirtschaftlichen Hintergründen zu kommunizieren und Erfahrungen austauschen zu können. Durch den Austausch haben wir neue Kontakte knüpfen können, die uns als BBW weiterbringen werden.“
Und: Unsere Auszubildende hat an diesem Tag die eine oder andere Visitenkarte bekommen und sich per LinkedIn weiter vernetzt. Mal schauen ob sich daraus ein Job ergibt :-)