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Brutblöcke-Bau

|   Berufsschulstufe

Dank Brutblöcke-Bau Arbeitserziehung mit Naturschutz kombiniert

In einem ganz besonderen Projekt haben die Schüler der Berufschulstufe der Paulinenpflege Winnenden in einer dreiwöchigen Projektarbeit Wildbienenblöcke mit Spechtschutz gefertigt und erfuhren dabei auch noch ganz nebenbei etwas über Naturschutz. Zunächst konnte in einem Sägewerk günstig Schnittholz aus Fichte und Kiefer erworben werden, weil es von mit Metallsplittern verseuchten Baumstämmen stammte. Nach einer Trockenzeit konnten die geistig behinderten Schüler an den Maschinen helfen, als die Klötze an der Kreissäge zugeschnitten und an der Hobelmaschine gehobelt wurden. Beim Kanten rund fräsen und den Falz fräsen, in den die Leisten für den Spechtschutzdraht montiert werden sollten, konnten die Jugendlichen dann unter Aufsicht selbst Hand anlegen. Nun war Geduld gefragt, denn es begannen die langwierigen Kleinarbeiten wie Bohrlöcher anzeichnen, wofür sie Lochschablonen zuhilfe nahmen, das Abrunden der Kanten der Spechtschutzleisten sowie das Bohren der Schraubenlöcher hierfür.

Besonders viel Konzentration und Ausdauer brauchten die Jugendlichen, um tausende Brutlöcher an zwei Ständerbohrmaschinen in den Block zu bohren, die alle möglichst genau am angezeichneten Platz sein sollten. „Die Mühe hat sich gelohnt, denn es konnten insgesamt 130 Brutblöcke mit je 120 Bohrungen gefertigt werden“, sagt Schreiner und Projektleiter Gerhard Haller. Die Spechtschutzleisten wurden angeleimt und geschraubt, so dass der verzinkte Schutzdraht angetackert werden konnte. Zum Schluss wurde auf der Rückseite eine Anleitung angekleistert, die die Handhabung und Wirkweise erklären soll.

Die Brutblöcke sind Vermehrungshilfen für die Mauerbiene (Osmia biscornis), die eine immer wichtigere Rolle bei der Befruchtung in der Natur spielt. Die einzeln lebenden Biene legt mehrere Eier in das Bohrloch, trägt Blütenpollen als Larvennahrung hinein und verschließt dann das Loch mit einem Holzbrei. Die Mauerbiene ist im zeitigen Frühjahr aktiv, dann nagen sich die jungen Bienen aus dem Bohrloch und fliegen aus. Mauerbienen sind sehr friedlich, sie stechen nicht. Weil der Specht die Brutbohrungen öffnen und die Brut fressen würde, ist ein Spechtschutzdraht nötig. Wer solche Brutblöcke an geschützten, naturnahen Wänden, die nach Süden liegen, am Gartenhaus oder an der Garage anbringt, leistet eine wichtige Hilfe für die Wildbienen.

Diese Wildbienenbrutblöcke gibt es in drei verschiedenen Größen: 30 x 29 cm mit 156 Bohrungen für 6 Euro, 30 x 22,5 cm mit 120 Bohrungen für 5 Euro und 30 x 16,5 cm mit 84 Bohrungen für 4 Euro zu kaufen.

Man bekommt sie im Schulgebäude BVJ/BST der Paulinenpflege Winnenden in der Ringstraße 102 im ersten Stock bei Herrn Haller, Tel. 07195/ 695 4423 oder eMail: gerhard.haller@paulinenpflege.de Außerdem können die Brutblöcke in dieser Woche am 4.3. sowie am 6.3. auf dem Winnender Wochenmarkt erworben werden.

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