Gesehen und bewundert haben das Mittelalter-Kleid des „Winnender Mädles“ Celine Traub schon viele. Aber nicht alle Bewunderer wissen, dass das Kleid bei uns im BBW Winnenden entstanden ist.
Ausbilderin Heidrun Nitschke berichtet über fünf spannende Tage:
„Der Zeitraum von der Wahl des „Winnender Mädles“ bis zur Fertigstellung ihres Mittelalter-Kleides war mit genau fünf Arbeitstagen äußerst knapp bemessen, zumal die Stoffe, insbesondere die Farbzusammenstellung immer erst nach dem Typ der Trägerin geordert werden kann. Da Leinen, der Stoff des Mittelalters, stark eingeht und vor dem Verarbeiten gewaschen werden muss, war uns unsere Paulinenpflege- Zentralwäscherei eine ganz große Unterstützung. Slavica Hostic wusch in einer „Nacht- und Nebel-Aktion" die große Menge Stoff.
Die Auszubildenden der BBW-Werkstatt Textil stellten ihre Ideen und Entwürfe vor. Aus allen Zeichnungen konnten Details für den Gesamtentwurf gezogen werden. Reißverschlüsse, Knöpfe und andere Verschlüsse gab es im Mittelalter noch nicht. Die Schnürung erforderte Zutaten, die in unserem über Jahrzehnte gewachsenem Fundus, wie Schätze ausgegraben wurden und Glanzpunkte am Kostüm setzten. Mit "heißer Nadel" und großer Bereitschaft der Azubis auch am freien Freitagnachmittag die Kleider fertigzustellen, wuchs das Gemeinschaftsgefühl und die Teamarbeit ganz besonders.
Und dann kam der große Moment: Celine Traub konnte das Unterkleid aus weißem Leinen und die rose Tunika mit weißer Schnürung pünktlich abholen. Ab sofort wird sie in diesem Outfit zwei Jahre für die Stadt Winnenden das „Winnender Mädle“ repräsentieren. Darauf sind wir schon ein bisschen stolz!“
Wie auch schon im vorigen Jahr entstand das Kostüm in Zusammenarbeit mit Timm Hettich von der Stadt Winnenden, Archivarin Sabine Reustle, dem „Winnender Mädle“ und der BBW-Ausbildung mit Modedesignerin Anna Hein, Ausbilderin Heidrun Nitschke sowie den Textil- und Modenäherinnen-Azubis und einem „männlichen“ BvBler.
Über das "Winnender Mädle" hat auch die "Winnender Zeitung" am 5. Mai 2018 berichtet. Den Bericht können Sie ganz unten auf der Seite downloaden!
