"Wir wollen die Erinnerung wieder heller und auffälliger strahlen lassen", sagt Geschichtslehrer Jan Domeyer. Er hat sich mit seiner 9. Klasse des Georg-Büchner-Gymnasiums im Unterricht mit der Erinnerungskultur befasst. Spontan haben die Schülerinnen und Schüler beschlossen, dass sie auch aktiv etwas zur Erinnerungskultur beitragen wollen.
Und so haben sie die Stolpersteine vor unserem Verwaltungsgebäude in Winnenden gereinigt, damit die Namen der in der Nazi-Zeit ermordeten Menschen mit Behinderung aus der Paulinenpflege wieder besser und heller ins Auge stechen. Eine tolle und wichtige Geste gerade in diesen Nie-wieder-ist-jetzt-Zeiten. Herzlichen Dank, liebes Georg-Büchner-Gymnasium!
Eine Schülerin berichtet auf der Homepage der Schule so über den denkwürdigen Nachmittag:
"Am 28.2.2024 machte sich die 9b mit dem Geschichtslehrer Herr Domeyer und der Referendarin Frau Hörner auf den Weg in die Paulinenstraße. In der Stunde zuvor hatten wir uns mit dem Thema Erinnerungskultur beschäftigt. Unser Lehrer beschloss zu den Stolpersteinen, die sich vor der Paulinenpflege befinden, zu gehen. Solche Steine gibt es in verschiedenen Städten und sollen an Menschen erinnern, die im Dritten Reich deportiert oder ermordet wurden. Als wir ankamen, sind uns die Steine nicht wirklich aufgefallen, da sie verschmutzt waren. Unser Lehrer hatte Scheuermilch und Schwämme dabei. Also legten wir los! Unsere Putzaktion haben auch einige Bewohner der Paulinenpflege bemerkt und waren begeistert. Nachdem wir die Stolpersteine gesäubert hatten, glänzten sie leicht golden und fallen nun hoffentlich nicht nur uns auf."
P.S. Schauen Sie gerne mal an der Ringstraße 106 vorbei und stolpern Sie ganz bewusst über diese immer wichtiger werdenden Erinnerungen an die Ermordeten August Göhner, Eva Schittenhelm, August Schwarz, Maria Ruolff, Paul Bretschneider, Paul Wagner und Walter Ziegler.