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Einmal noch über die eigene Wohngruppe fliegen

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„Der Wünschewagen“ des Arbeiter-Samariter-Bundes lässt schwer leukämiekranken Bewohner der Paulinenpflege abheben.

Normalerweise ist es keine erfreuliche Situation, wenn vor dem Martin-Gruner-Haus der Paulinenpflege Winnenden ein Rettungswagen hält. Dann geht es meist um eine schnelle Notversorgung eines Bewohners oder einer Bewohnerin aus den Pflegegruppen der diakonischen Einrichtung. Dieses Mal ist alles anders: Es geht unaufgeregt und fröhlich zu. Rettungssanitäter Manuel Schneider und Krankenschwester Corina Sailer, die aus dem Rettungswagen aussteigen, nehmen sich viel Zeit.

Ganz groß steht auf dem Wagen: „Der Wünschewagen – letzte Wünsche wagen“. Heute geht es also nicht um die Krankheit von Edmund Schneider, der Leukämie im Endstadium hat, sondern um seinen Wunsch. Sein sehnlichster Wunsch seit Jahren ist es, einmal über die Paulinenpflege fliegen zu dürfen.

Diesen Wunsch erfüllen nun Manuel Schneider und Corina Sailer, die beide für den Wünschewagen ehrenamtlich unterwegs sind. Liebevoll wird Edmund Schneider in eine Sternchen-Decke eingepackt und dann in den umgebauten Rettungswagen verladen. Edmund Schneider strahlt vor Glück – ein Strahlen, das auch die umstehenden Bewohner ansteckt, die bei der Ankunft des Rettungswagens zunächst Schlimmes vermutet hatten. „Seit Wochen ist Edmund aufgeregt und freut sich so auf diesen Flug“, erzählt der begleitende Paulinenpflege-Mitarbeiter Hanns-Thomas Schmidt. Ursprünglich war die Wunscherfüllung schon zwischen den Jahren geplant gewesen, musste aber wegen des schlechten Wetters verschoben werden.

Jetzt geht’s aber wirklich los. Das Wetter ist optimal – es spitzt sogar die Sonne durch die Wolken, als der Wünschewagen in Richtung Flugplatz Pattonville losfährt. Auch am Flughafen geht es fröhlich zu. Dort wird der Wünschewagen schon von Pilot Eric Böhnisch-Volkmann vom Luftsportverein Hohenasperg erwartet. Edmund Schneider ist schon vor dem Flug gerührt, noch viel mehr, als die Maschine abhebt. Der Pilot fliegt eine Stunde lang über Stuttgart, den Flughafen, Ludwigsburg und dreht dann eine Ehrenrunde über Edmund Schneiders Wohngruppe in der Ringstraße in Winnenden. Der schwerkranke Mann strahlt und vergisst wohl tatsächlich seine Krankheit.

Wieder zurück auf der Wohngruppe ist seine Begeisterung ebenfalls nicht zu bremsen. Wohngruppen-Leiter Erwin Babel erzählt: „Edmund hat ein Foto vom Flugzeug mitgebracht. Das hat nun einen Ehrenplatz in seinem Zimmer. Er zeigt uns auf einer Weltkarte immer wieder, dass er gestern die ganze Welt umflogen hat. Ein schöneres Geschenk als den Flug hätte man ihm kaum machen können. Wir danken ganz besonders den ehrenamtlichen Mitarbeitern des tollen Projekts sowie dem Piloten und dem Luftsportverein Hohenasperg, der diesen Flug spendiert hat“.

Es ist wirklich unübersehbar: Das Projekt „Wünschewagen“ hat den schwerkranken Edmund Schneider, der schon seit 54 Jahren in  der Paulinenpflege lebt, noch einmal richtig glücklich gemacht.

 

Mehr Informationen zum Projekt "Der Wünschewagen" finden Sie auf der Wünschewagen-Homepage - klicken Sie einfach hier!

Auch die "Winnender Zeitung" hat am 17.01.2017 über Eddis Wunscherfüllung berichtet. Den Bericht finden Sie als PDF-Datei ganz unten auf der Seite!

Den Bericht von Journalistin Nadja Otterbach in der "Südwest-Presse" vom 20.01.2018 können Sie ebenfalls unten als PDF-Datei downloaden!

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