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Erst zaghaft und ängstlich, doch dann platzte der Knoten

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Am Anfang stand die Geräteprüfung auf dem Spielplatz des Kindergarten „Pusteblume“ in Waiblingen. Da dabei einige Mängel an den Spielgeräten festgestellt wurden, mussten diese schnell renoviert werden. Übernommen hat diese Arbeit kein Handwerksbetrieb, sondern der Bildungspark der Paulinenpflege Winnenden.

Hier werden Menschen mit Behinderung auf das Arbeitsleben vorbereitet. Die Idee hatte Kirchengemeinderat Thomas Grau, der mit der Prüfung der Spielgeräte befasst ist. Er arbeitet als Schreinermeister im Bildungspark und hat aus der Not des Kindergartens gleich ein Projekt mit seinen Jungs und Mädels, die er im Rahmen des „Berufsbildungsbereichs“ anleitet, gemacht.

Vorbereitet wurde alles in den Werkstätten des Bildungsparks in der Winnender Max-Eyth-Straße. Anhand einer Skizze konnten die Teilnehmer schon im Vorfeld sehen, was auf sie zukommt: „Wir haben die Arbeitsanweisungen in einfacher Sprache geschrieben und genau erklärt, was wir im Kindergarten wie reparieren müssen. Danach haben wir Bretter für das kaputte Klettergerüst und den maroden Spielplatz-Zug passend gesägt und sortiert“, erzählt Thomas Grau.

Gemeinsam mit seinem Kollegen Rolando Häfner und 15 jungen Erwachsenen machte sich Thomas Grau in Richtung Waiblingen auf den Weg. In anderthalb Tagen wurden die Spielgeräte im Kindergarten auf Vordermann gebracht. Zunächst mussten sich die Bildungspark-Teilnehmer erst noch an die neue Umgebung gewöhnen wie Thomas Grau berichtet: „Anfangs waren unsere Teilnehmer noch ziemlich ängstlich, weil sie aus dem gewohnten behüteten Rahmen der Werkstatt raus mussten, aber irgendwann ist der Knoten geplatzt und sie fühlten sich auch an ihrem neuen Arbeitsplatz sehr wohl“.

 Auch die Begegnung mit den Kindergarten-Kids und den Erzieherinnen tat den Bildungspark-Teilnehmern gut, sie genossen die Abwechslung, die diese lebenspraktische Schulung vor Ort bot. Ähnlich ging es den Kindergarten-Kindern: „Die Kinder waren sehr offen gegenüber unseren Menschen mit Behinderung, es gab keine Berührungsängste. Alle haben sich gefreut, dass ihre Spielgeräte erneuert wurden. So kam es zu unverkrampften Begegnungen zwischen den Kindern und unseren jungen Erwachsenen. Das war echte Inklusion in der Praxis“, freut sich Thomas Grau.

Die lebenspraktische Schulung ist eines der Module, die im Bildungspark jungen Menschen mit Behinderung die ersten Schritte im Berufsleben ermöglichen soll. Je nach Fähigkeiten und Interessen der Teilnehmer wird ausprobiert, welche Tätigkeitsfelder eine Zukunftsperspektive im Berufsleben darstellen können. Wichtig ist hierbei der Realitätsbezug, um Fähigkeiten und Grenzen kennen zu lernen und besser einschätzen zu können. Bei ihrem Einsatz im Kindergarten ist dies sehr gut gelungen – stolz freuen sich die Teilnehmer über das fertige Werk und strahlten noch mehr, als es zum Abschluss der Renovierungsarbeiten Kuchen gab.

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Inklusion im Bildungspark und Kindergarten