Sie hat einen spannenden Job in ihrer Funktion als Konfliktberaterin: Gisela Klöpfer gehört seit 2007 zum Team der Konfliktberaterinnen in der Paulinenpflege. Wenn es Konflikte in den Mitarbeiterteams gibt – egal, ob in Zweierkonstellationen auf gleicher Ebene oder zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzen – kann sie oder ihre Kolleginnen angefordert werden. Ein Konflikt muss nicht immer „eine große Sache" sein. Trotzdem kann er Stress hervorrufen und sowohl die Arbeit als auch das persönliche Wohlbefinden beeinträchtigen.
Die Vorgehensweise der Konfliktberaterinnen ist so individuell wie der Konflikt selbst. Die Grundvoraussetzung für alle Konfliktberatungs-Gespräche ist das Vertrauen, das die am Gespräch beteiligten Kolleginnen und Kollegen den Beraterinnen entgegenbringen. Daher können sie frei ausgewählt werden. „Wichtig ist, dass die jeweilige Beraterin nicht aus dem selben Geschäftsbereich der Paulinenpflege kommt. Damit das Gespräch neutral und der Fall von außen betrachtet werden kann. Die Beratung findet natürlich immer vertraulich und anonym statt", erklärt Gisela Klöpfer.
Zu einem anonymen Rahmen gehört auch der richtige Raum: Wenn die Besprechungsräume in der Paulinenpflege nicht passen, kann ein Gespräch durchaus außerhalb der Paulinenpflege z.B. in einem Café oder bei einem Spaziergang stattfinden. „Bei solchen Gesprächen gibt es keinen Alltag, keine Routine. Jedes Beratungsgespräch verläuft anders", erzählt Gisela Klöpfer von ihren Erfahrungen. Ihre Rolle im Gespräch hat sie ganz klar definiert: „Wir sind Moderatoren und geben nichts vor. Wir arbeiten in der Konfliktberatung lösungsorientiert." Das Knowhow für ihre Beratertätigkeit hat sie sich u.a. bei ihrem berufsbegleitenden Studium zur Heilpädagogin erarbeitet. Besonders inspirierend waren für sie hier die systemischen Grundlagen.
Was sie bei der Konfliktberatung am meisten motiviert, fasst Gisela Klöpfer so zusammen: „Zwei Menschen setzen sich an einen Tisch. Zunächst geht's oft ganz schön zur Sache und dann ist es aber toll zu sehen, wie sich was entwickelt und Lösungen gefunden werden. Die Stimmungsänderung passiert oft schlagartig. Das fasziniert mich". Am des Beratungsprozesses kann dann z.B. ein Vertrag zwischen beiden Konfliktparteien stehen. Nur ganz selten wird keine Lösung gefunden.
Wenn die Beraterinnen eine Anfrage erreicht, wird zunächst auch abgecheckt, ob nicht z.B. eine Supervision oder Teamentwicklung sinnvoller ist. Daher sind die Konfliktberaterinnen immer eine gute Anlaufstelle für ihre Fragen.