„Joblooping“ heißt dieses besondere Angebot, das der Europapark Schülern mit und ohne Behinderungen ermöglicht. Die jungen Menschen mit Hörschädigung kamen aus der Schule beim Jakobsweg der Paulinenpflege in Winnenden und der Realschule des Bildungs- und Beratungszentrums Stegen bei Freiburg. Die Schüler ohne Handicap stammen von verschiedenen Regelschulen aus Baden-Württemberg. Die in vielen Betrieben praktizierte Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderungen wurde in dieser gemischten Schülergruppe bereits vorweg genommen.
Anders als das spaßbetonte Ambiente des Freizeitparks in Südbaden es erwarten ließ, absolvierten die jungen Leute ein dichtes Programm: Bewerbungstrainings, Vorträge von Mitarbeitern der Arbeitsagentur und vor allem Praktika in verschiedenen Bereichen. Die Wirtschaftsjunioren beschrieben, welche Erwartungen Betriebe an ihre zukünftigen Mitarbeiter haben. „Wie informiert man Arbeitskollegen über seine Hörschädigung?“ war ein weiteres Thema. Genauso realistisch wie die Arbeit in den Praktikumsstellen war auch der Tagesablauf: Die Attraktionen des Europaparkes wie Achterbahn und Wasserrutschen konnten die Schülerinnen und Schüler erst nach 17 Uhr nutzen. Trotz der Vergnügungsatmosphäre des Europaparks stand nicht der Spaß im Vordergrund, sondern Zweck dieses Aufenthaltes war es, die Jugendlichen auf die Arbeitswelt vorzubereiten.
Je nach Jahreszeit kommen jeden Tag zwischen 10 – und 50.000 Besucher in den Europapark. Kaum einer davon nimmt wahr, dass der Europapark ein Großunternehmen mit 3000 Mitarbeitern aus fast allen Berufsgruppen ist. Die Bandbreite der Angestellten des Freizeitparks geht von Gastronomiebereich über Büroberufe bis zum Mechatroniker. Der Vergnügungspark hat eigene Sanitäter und eigene Schneider, eigene Tierpfleger und eigene Masseure.
Außerdem hat das Großunternehmen gute Beziehungen zu vielen Betrieben in der Umgebung, da viele Aufträge von Fremdfirmen ausgeführt werden müssen. „Wir sind sehr dankbar, dass der Europapark unseren Schülerinnen und Schülern diesen sehr lehrreichen Aufenthalt ermöglichte“, betont Günther-Josef Schmid, Leiter des Sonderpädagogischen Dienstes der Paulinenpflege. Auch die Schüler äußerten sich sehr zufrieden: „Anstrengend, aber auch interessant war die Arbeit in den Praktikumsstellen – und abends haben wir auch noch Spaß gehabt!