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Jubelnde Bäume trotz Dürre

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Auch wenn dieses Bild gerade schwer vorstellbar ist - unser Vorstand Andreas Maurer schreibt dazu folgendes in den Sonntagsgedanken des Zeitungsverlags Waiblingen.

Da musste ich doch stutzen, obwohl ich als Pfarrer die Bibel kenne: Jubelnde Bäume? Im Monatsspruch für August kommen sie vor: Jubeln sollen die Bäume des Waldes vor dem Herrn, denn er kommt um die Erde zu richten. 1. Chronik 16,33

Dieser Tage leiden unsere Bäume unter der Hitze und der Trockenheit. Viele fangen jetzt schon an, ihre Blätter fallen zu lassen.  Von Jubel keine Spur. Es ist eher als würden die Bäume stöhnen. So betrachtet ist dann aber das frische Grün der Blätter im Frühjahr wie ein Jubeln der Bäume. Eigentlich ein schönes Bild, jubelnde Bäume!

Doch warum sollen Bäume jubeln? Weil Gott kommt, die Erde zu richten. Wenn Gott richtet, dann geht es weniger um ein Urteil. Gott richtet eher im schwäbischen Sinn des Wortes: Er bringt in Ordnung. Gott bringt die Erde in Ordnung. Da würden unsere Bäume sicher jubeln!

Doch die Veränderung unseres Klimas, die unsere Bäume und Vieles in unserer Natur Stöhnen und Ächzen lässt, ist weder Gott gemacht, noch Gott gewollt. Der Klimawandel ist die Folge des Lebensstils und des Handelns von uns Menschen, vor allem von uns in den Industrieländern. Deshalb ist es auch unsere Verantwortung, das wieder zu richten, das wieder in Ordnung zu bringen.  Es ist unser aller Verantwortung! Eine gute Regierung und ein verantwortungsvoller Staat können das durch entsprechende Rahmenbedingungen unterstützen. Aber Wirkung wird es nur entfalten, wenn wir alle dazu beitragen, indem wir CO2-Emissionen vermeiden, wo immer möglich! Beim Einkaufen, bei unserem Speiseplan, bei unserer Fortbewegung, beim Nutzen elektrischer Geräte, und so weiter. Und das nicht nur damit wir kommenden Winter nicht frieren, sondern damit der Planet Erde für uns Menschen weiterhin ein lebenswerter Lebensraum bleiben kann, auch noch für unsere Enkel und deren Kinder.

Dabei geht es nicht um Verzicht, sondern um Veränderung. Wir müssen in Zukunft manches lassen und dafür anderes tun, anderes essen… Aber das muss keinen Verzicht darstellen. Es lässt sich statt des Seitherigen Neues entdecken. Die Alternativen könne durchaus reizvoll sein. Ist eine Expedition im Dschungel wirklich immer schöner als eine Wanderung in unserer schönen Gegend? Ist ein Steak oder ein Schnitzel wirklich schmackhafter als ein vegetarisches Gericht? Gestern wurde mir eine Quiche mit Tomaten und Zucchini aus dem eigenen Garten serviert – köstlich!

Wenn wir es schaffen, die Erde wieder zu richten, dann werden die Bäume jedes Frühjahr von neuem jubeln! Dafür und für unsere Enkelinnen und Enkel lohnt es sich, etwas zu ändern und Neues zu entdecken, wie zum Beispiel jubelnde Bäume!

Pfarrer Andreas Maurer

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