Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Freundinnen und Freunde der Paulinenpflege!
Seit ungefähr zwölf Wochen hat das neue Corona-Virus unsere Welt und unser Leben verändert. Immer wieder mussten und müssen wir uns neu auf die aktuelle Situation einstellen und das wird auch noch einige Zeit so bleiben.
Gott sei Dank! – und das schreibe ich sehr bewusst – sind die Auswirkungen bei uns nicht so extrem wie in manchen anderen Ländern. Das haben wir dem besonnenen Handeln vieler Menschen zu verdanken, die in unserem Land Verantwortung tragen. Auch wenn manches im Detail nicht immer nachzuvollziehen ist, auch wenn manche der schnell gestrickten Verordnungen widersprüchlich sind, die getroffenen Entscheidungen haben maßgeblich dazu beigetragen, dass in Deutschland eine vergleichsweise geringe Zahl an Menschen gestorben ist.
In der Paulinenpflege ist nach unserem Wissen kein Klient, keine Klientin an Covid 19 erkrankt. Auch unter den Mitarbeitenden war die Zahl der Infektionen gering. Auch dafür danke ich Gott. Andere diakonische Unternehmen hat es härter getroffen.
Auch die wirtschaftlichen Schäden für die Paulinenpflege sind, soweit wir das im Moment absehen können, beherrschbar, auch wenn es sie gibt. Und die Löcher, die in den öffentlichen Kassen entstanden sind und entstehen werden, werden wir auch in den kommenden Jahren zu spüren bekommen. Und doch hat sich in dieser Zeit nicht nur gezeigt, wie wichtig unsere Arbeit in der Paulinenpflege ist, sondern auch wie krisensicher!
An all dem, was von der Politik in den vergangenen Wochen an Maßnahmen in der Krise beschlossen wurde, ärgert mich eines wirklich immens: Die Tatsache, dass die Prämie, die für die Altenpflege beschlossen wurde, nicht auch für die Behindertenhilfe Anwendung findet. Zumindest in den Bereichen, in denen direkt am Menschen gearbeitet werden muss und kein Abstand gehalten werden kann, halte ich eine Prämie für mindestens genauso angebracht, wie in der Altenpflege. Ich habe mich in dieser Sache an unsere Verbände gewandt und ich habe auch an unseren Sozialminister, Herrn Manne Lucha, geschrieben. Leider bleib dieser Brief bis heute unbeantwortet. Das Diakonische Werk Württemberg will sich aber weiterhin für eine Ausweitung der Prämie einsetzen.
Umso mehr möchte ich mich auch heute nochmals bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in allen Bereichen der Paulinenpflege bedanken, die in den letzten Wochen ihre Arbeit teils unter besonderen Bedingungen weiter geleistet haben. Viele haben sich mit besonderer Weise und mit kreativen Ideen für unsere Klientinnen und Klienten, aber auch für Kolleginnen und Kollegen eingesetzt. Andere haben in anderen Bereichen ausgeholfen. Auch jetzt arbeiten noch einige von Ihnen in den Werkstätten unserer „Backnanger Werkstätten“ mit. Herzlichen Dank Ihnen allen!
Insgesamt klärt sich nun, wie die Zeit bis zu den Sommerferien aussehen wird. Für die Zeit danach müssen wir in den nächsten Wochen die Weichen stellen. Und ich denke, wir alle hoffen, dass die befürchtete zweite Infektionswelle ausbleibt. Wir alle können dazu beitragen, wenn wir uns trotz der zurückgehenden Infektionszahlen weiterhin an die Schutzmaßnahmen halten, auch wenn es manchmal nervt.
Am Sonntag feiern wir Pfingsten: Der Heilige Geist erfüllt erstmals die Jünger Jesu und sie finden Kraft, Mut und Wege, den Glauben, den ihr Erleben mit dem auferstandenen Christus bei Ihnen bewirkt hat, weiterzuerzählen (Apostelgeschichte 2). Pfingsten wird deshalb auch der Geburtstag der Kirche genannt. Der Heilige Geist ist Gottes Gegenwart bei uns, die Nähe Christi zu uns. Der Heilige Geist bewirkt, dass und wie wir Gott erleben. Und ich bin sicher, die allermeisten haben ihn schon erlebt. Er ist zu spüren, wo die Nähe Gottes erlebbar wird. Er weht aber auch, wo sich Liebe, Zuwendung, die Schlichtung von Konflikten, aber auch Kreativität ereignet, wo Menschen davon erfüllt werden, wo das Leben durch all das tief, reich und lebenswert wird.
Auch Paulus spricht in seinen Briefen immer wieder von Geist Gottes. Eine seiner Aussagen hat mich in den letzten Wochen besonders begleitet und ich möchte sie Ihnen für die nächsten Wochen mitgeben:
Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. (2.Timotheus 1,7 nach der Einheitsübersetzung)
Ich wünsche Ihnen, dass Sie dieser Geist auch in den kommenden Tagen und Wochen begleitet - bei der Arbeit, aber auch in Ihrem Privatleben. Frohe Pfingsten!
Ihr Andreas Maurer
Vorstand