Das Bistro des Freizeit- und Fortbildungsbereiches „Club Paula“ der Paulinenpflege Winnenden ist eigentlichen jeden Tag gut besucht, doch ein echter VIP sorgte dafür, dass die Räume in der Langen Gasse fast aus den Nähten platzen: Fritzle, das Maskottchen des VfB Stuttgart, hatte einen Besuch zugesagt und die Fans strömten kurz nach Feierabend von den Wohngruppen der Paulinenpflege, aber auch von außerhalb der Paulinenpflege. Eingeladen waren auch Klienten aus anderen Bereichen der Paulinenpflege und sogar Mitarbeiter mit ihren Kindern.
„Das Krokodil ist da!“ jubelt ein Bewohner, der sogar mit seinem Rollator noch einen Gang zulegt, damit er Fritzle nicht verpasst. Für die strahlenden Gesichter hatte der OFC Weiß-Rote Schwoba Leutenbach 2002 e.V. gesorgt. Der Vorsitzende des VfB-Fanclubs, Benjamin Layer, war 2006 Zivildienstleistender im „Club Paula“. Ihn hat es immer wieder zu „seinen“ Menschen mit Behinderung gezogen, daher hat Benjamin Layer nicht nur Fritzle engagiert, sondern organisiert auch jedes Jahr einen Stadionbesuch beim VfB Stuttgart. „Es ist immer wieder schön, in die fröhlichen Gesichter der Paulinenpflege-Bewohner zu schauen und ihnen eine Freude zu machen. Mit ihnen macht das Anfeuern und Feiern besonders Spaß“, erzählt der Ex-Zivi begeistert.
Daher hatte er auch eine Foto-Show im Gepäck mit den Höhepunkten der Stadionbesuche in den letzten zehn Jahren. Mit diesen Aktionen will Benjamin Layer auch andere Fanclubs und Vereine zu Nachahmern machen. „Ich hoffe immer, dass wir andere ermutigen, Ähnliches für behinderte Menschen zu organisieren. Das tut den Fanclubs und Vereinen mindestens genauso gut wie den Menschen mit Behinderung, wie man hier sieht“, freut sich Layer.
Und wie auf Kommando stand Fritzle in der Tür und lief zur offiziellen Fritzle-Musik "Whatever you want" in den überfüllten „Club Paula“ ein. Das Krokodil klatschte jeden Bewohner persönlich ab und schrieb jedem Fan ein ganz persönliches Autogramm. Natürlich war auch Krokodil-Kuscheln beim Fotoshooting angesagt. Fritzle war nicht nur von der Herzlichkeit und Begeisterung der Menschen mit Behinderung angetan, besonders spannend fand er auch die Gebärdensprache, mit der sich die gehörlosen Bewohner miteinander unterhalten. Schließlich hat Fritzle ja eine ähnliche Art zu kommunizieren ;-)