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SCHIEF Entsorgung bietet Flüchtlingen aus der Trainingswerkstatt eine Chance

|   PP

Trainingswerkstatt der Paulinenpflege Winnenden macht mit Menschen mit Migrationshintergrund Betriebsbesichtigung bei der Entsorgungs-Firma Schief.

Mit einem Ausblick über das große Entsorgungs-Betriebsgelände sitzen rund 25 Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund im Besprechungsraum der Firma Schief in Winnenden. Die Männer und Frauen, die größtenteils aus arabischen Ländern stammen, werden von der Paulinenpflege bei der Integration ins deutsche Arbeitsleben unterstützt. In der Theoriephase erhalten Teilnehmer dieser Arbeitsagentur-Maßnahme in der Trainingswerkstatt Informationen rund um Arbeit in Deutschland. Ebenso stehen Deutschkurse auf dem Stundenplan.

Heute geht’s aber raus in die Praxis. „Das ist für unsere Teilnehmer besonders wichtig, damit sie die Arbeit in Betrieben und die Abläufe in Deutschland hautnah kennenlernen. Daher freuen wir uns, dass wir in Firmen im Rems-Murr-Kreis für Betriebsbesichtigungen und Praktika immer willkommen sind,“ erklärt Sozialpädagogin Judith Pfleiderer von der Paulinenpflege die Wichtigkeit solcher Betriebsbesichtigungen.

Ralf Porges, Betriebsleiter der Firma Schief, gibt den interessierten Migranten zunächst einen Überblick über den Betrieb, der 1986 mit einem LKW und dem Schwerpunkt „Industrieentsorgung und Wertstoffrecycling“ gegründet wurde. Inzwischen sind es über 100 Mitarbeiter, davon 65 LKW-Fahrer, die für die Müllentsorgung im Rems-Murr-Kreis, in Stuttgart und den Kreisen Ludwigsburg und Esslingen sorgen. Erfreut ist er, dass es in seinem Betrieb nur ganz wenige Mitarbeiter-Fluktuationen gibt: „Wir haben viele langjährige Mitarbeiter. Sie sind stolz, einen wichtigen Beitrag für die Umwelt leisten zu können. Ohne unsere Branche würde Deutschland im Müll ersticken.

Auf die Frage der Flüchtlinge, worauf die Firma ebenfalls großen Wert legt, sagt Ralf Porges: „Wichtig sind für uns zuverlässige und pünktliche Mitarbeiter. Bei uns ist jeder Mitarbeiter sehr, sehr wichtig!“ Sobald solche Voraussetzungen erfüllt werden, bekämen auch Menschen, die mit der deutschen Sprache noch Probleme haben, eine Chance. Ralf Porges macht hier Mut: „Sie brauchen bei uns keine Bewerbung in Schriftform abzugeben. Gehen Sie in den Betrieben vorbei, suchen Sie den persönlichen Kontakt.“

Bei der anschließenden Betriebsbesichtigung erfahren die Teilnehmer aus der Trainingswerkstatt noch weitere interessante Details der Entsorgungsfirma. So gibt es insgesamt tatsächlich 100 verschiedene Papiersorten, 30 Sorten können in den Hallen der Firma Schief verarbeitet werden. Jeden Monat werden etliche tausend Tonnen an Papier vom zertifizierten Entsorgungsfachbetrieb recycelt. Dazu kommen aber auch u.a. das Beton-Recycling, Recycling von Kunststoffverpackungen, Gartenabfälle und die Aktenvernichtung nach EU-DSGVO. Zum Betriebsgelände gehören auch eine eigene Werkstatt mit Tankstelle sowie eine Betriebsfeuerwehr.

Am Ende der Betriebsführung appelliert Ralf Porges noch einmal an die Flüchtlinge und Migranten: „Trauen Sie sich, in die Betriebe reinzugehen. Es gibt keinen Grund, es nicht zu versuchen. Fragen Sie nach Arbeit oder einem Praktikum.“ Und Sozialpädagogin Judith Pfleiderer von der Paulinenpflege ergänzt: „Wir unterstützen Sie dabei, den passenden Job oder eine Ausbildung zu finden.“

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