Ein derzeit hoch brisantes Thema ist die Selbstdarstellung von Jugendlichen in sozialen Netzwerken. Fragen, die sowohl Eltern als auch Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter beschäftigen sind mitunter, inwiefern man mit den derzeitigen Nutzungen der Jugendlichen von „Social Media“ und der damit einhergehenden Selbstinszenierung sinnvoll umgeht.
Deshalb war es höchste Zeit, dass das „Großaspacher Modell“ , ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche, der Gemeinde Aspach und der Paulinenpflege Winnenden, zu einem Vortrag zu dieser Thematik mit Referentin Maria Dane an die Conrad-Weiser-Schule Aspach einlädt. Natürlich gibt es für den sinnvollen Umgang mit „Social Media“ und dem Internet keine Patenrezepte.
Um ein tieferes Verständnis der Eltern, Lehrer und Sozialpädagogen für die Jugendlichen im Hier und Jetzt zu schaffen, klärte Maria Dane zunächst über die Pubertät im digitalen Zeitalter auf. Schließlich könne die Selbstinszenierung der Jugendlichen in sozialen Netzwerken nur sinnvoll erschlossen werden, wenn die körperlichen und geistigen Entwicklungsaufgaben, die Pubertät schon immer mit sich gebracht hat, auch konkret auf das mediale und digitale Zeitalter und damit einhergehende „neue“ Entwicklungsaufgaben bezogen würden.
Die Referentin stellte als Hilfestellung für Eltern eine von Medienpädagogen empfohlene Umgangsweise hinsichtlich des Themas Smartphone- und Internetnutzung der Jugendlichen vor: Es sei wertvoll, gemeinsam mit den Jugendlichen einen Mediennutzungsvertrag aufzustellen. Solch ein Vertrag kann über die Webseite www.mediennutzungsvertrag.de online zwischen den Jugendlichen und ihren Eltern erstellt werden. Ziel ist es hierbei, allgemein Streit oder Diskussionen über die Smartphone- sowie Internet-Nutzung abzumildern. Die gemeinsam besprochenen und festgelegten Regeln würde das eigene Medienverhalten der Jugendlichen, aber eben auch das der Eltern reflektiert.
Bei der anschließenden Diskussion betonte Claudia Berr vom „Großaspacher Modell“, dass Vertrauen in die Stärken und Fähigkeiten der Jugendlichen in Bezug auf die Medienwelt genauso wichtig wie in allen anderen Bereichen ist: „In Beziehung bleiben ist wichtig. Jugendliche wollen ernst genommen werden. Sie müssen lernen dürfen, Sicherheit im Umgang mit der Medienwelt zu entwickeln, müssen deshalb mit Vertrauensvorschuss eigene Erfahrungen sammeln dürfen. Jugendliche brauchen dazu aber genau wie in anderen Bereichen die gleichen Entwicklungschancen und Grenzen bzw. die bedingungslose Unterstützung ihrer Bezugspersonen.“
Der kommissarische Schulleiter der Conrad-Weiser-Schule, Tobias Stüer, ergänzte: „Eltern, Lehrer und Schulsozialarbeit sollten als eines der obersten gemeinsamen Ziele haben, Kinder und Jugendliche zu selbstbewussten jungen Menschen zu erziehen. Dies ist die beste Voraussetzung dafür, dass Jugendliche ihren eigenen, guten Weg in unserer inzwischen digitalisierten Welt finden.“ So wird das Internet nicht zur Bedrohung, sondern zur Chance zur persönlichen Weiterentwicklung.