Zum Inhalt springen

„Wir Christen haben den Auftrag, die Welt zu verändern und besser zu machen“

|   PP

Pfr. Andreas Maurer wurde am 1. Advent als neuer Hauptgeschäftsführer der Paulinenpflege Winnenden ins Amt eingesetzt.

Gut bekannt ist er schon: Seit sechs Jahren ist Andreas Maurer in der Paulinenpflege tätig, zuerst als Assistent des Vorstands, dann als einer der Geschäftsführer. Am Sonntag wurde Andreas Maurer als Nachfolger von Thomas Weinmann in das Amt als neuer Hauptgeschäftsführer der Paulinenpflege eingesetzt.

Gleich zu Beginn des Gottesdienstes wurde sehr deutlich, dass dieser in einem außergewöhnlichen Rahmen stattfinden würde: Noch vor der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden des Diakonischen Werkes Württemberg, Dieter Kaufmann, wurde die Bibel von Erich Mager, einem hörbehinderten Bewohner der Paulinenpflege, aufgeschlagen. Dieser nutzte die Gelegenheit, um ein kleines Vor-Grußwort in Gebärdensprache an die Gemeinde und Andreas Maurer zu richten: „Ich habe gerade die Bibel aufgeschlagen und genauso wie ich die Bibel aufgemacht habe, sollen wir auch unser Herz für Gott öffnen“.

Maurer selbst hielt die Predigt im Gottesdienst. Im Predigttext für den ersten Advent ist vom Buch mit den sieben Siegeln die Rede. Damit sei aber nicht gemeint, dass der Inhalt nicht zu verstehen wäre, sondern: „Mit dem Aufbrechen der Siegel wurde der Inhalt des Buches wirksam. Nämlich die Botschaft Jesu, dass Gott einmal alle Tränen abwischen wird und es eine neue Welt ohne Schmerz und ohne Leid geben wird.“ Es sei kein Zufall gewesen, dass er sich als Termin für die Amtseinführung den ersten Advent ausgesucht habe: „Am ersten Advent beginnt das neue Kirchenjahr, beginnt die Zeit, in der wir das Kommen Jesu in unsere Welt feiern.“ Gottes Plan zur Vollendung der Welt sei an Weihnachten in Kraft gesetzt. Andreas Maurer: „Seitdem haben Christen den Auftrag, die Welt zu verändern und besser zu machen.“ Maurer verwies auf Pfarrer Friedrich Jakob Heim, der von 194 Jahren in Winnenden angefangen habe, verwahrloste Kinder in sein Pfarrhaus aufzunehmen: „Sehen Sie, was daraus geworden ist!“

Maurers Amtseinsetzung im Gottesdienst wurde durch Oberkirchenrat Dieter Kaufmann sowie durch Oberkirchenrätin Dr. Birgit Sendler-Koschel vollzogen. Birgit Sendler-Koschel war bis 2011 Schuldekanin in Backnang, gehörte lange dem Aufsichtsrat der Paulinenpflege an und ist heute Vorsitzende der Mitgliederversammlung. „Gottes Ebenbild begegnet uns in jedem einzelnen Menschen“, betonte Dieter Kaufmann. Oberkirchenrätin Sendler-Koschel: „Andreas Maurer wird heute zu einem solchen Dienst in der Diakonie berufen, weil das Evangelium nicht nur im Wort, sondern auch in der Tat verkündet werden muss.“ Andreas Maurer unterstrich dies mit seinen Worten: „Mir war es wichtig, dass ich im Gemeindegottesdienst in mein Amt eingeführt werde um zu zeigen, dass Diakonie und Kirche zusammen gehören.“

Beim anschließenden Empfang im Gottesdienstraum im Stadtbereich war Maurer gleichzeitig auch Mitwirkender: Als leidenschaftlicher Saxophonist spielte er selbst in der Band mit, die seiner Amtseinführung den musikalischen Rahmen gab.

Von 1995 bis 1999 war Andreas Maurer Pfarrer in Beirut im Libanon, danach 12 Jahre lang Nahost-Referent des Evangelischen Missionswerkes Südwestdeutschland. 2011 kam er zur Paulinenpflege. Der 56jährige ist nun der 17. Hauptgeschäftsführer in der knapp zweihundertjährigen Geschichte der Paulinenpflege. Zu den Aufgaben der Paulinenpflege gehört neben der Hilfe für hör-und sprachbehinderte Menschen die Jugend- und die Behindertenhilfe. Inzwischen ist die Förderung von Menschen mit Autismus-Spektrums-Störung eine der Kernkompetenzen der Paulinenpflege.

Zurück