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"Bei Gott ist kein Ding unmöglich!"

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Vorstand Andreas Maurer wünscht mit diesem hoffnungsfrohen Weihnachts-Impuls im Namen der gesamten Paulinenpflege ein frohes Fest und einen guten Start ins neue Jahr!

„In deinem Lichte sehen wir das Licht!“ Psalm 39,10

In Nazareth erinnert eine große, moderne Kirche an die Ankündigung der Geburt Jesu, die Maria nach Lukas 1 vom Engel Gabriel erhielt. „Wie soll das zugehen?“ ist Marias erste Reaktion. Der Engel schließt seine Antwort mit der Aussage: „Bei Gott ist kein Ding unmöglich!“

Was Maria beim Anblick der Verkündigungskirche in Nazareth wohl sagen würde? Ob sie sich darin wiederfinden würde? Von außenbetrachtet, ist die Kirche wenig einladend. Die schießschartenförmigen Fenster über dem Portal wirken eher bedrohlich. Die Firgurenreliefs, die den Engel Gabriel, Maria und die vier Evangelisten zeigen, wirken trotz ihrer Größe in dem hellen Stein und wegen der Ausmaße der Kirche kaum. Wenn man in die Kirche eintritt, wirkt auch hier zunächst auch das Monumentale. Aber die „Schießscharten“ erweisen sich als leuchtend buntes Bild von der Begegnung Marias mit dem Engel Gabriel. Sichtbar und leuchtend wird das aber erst von innen und erst durch das einfallende Licht.

Als ich Ende Oktober mit einer Gruppe von Mitarbeitenden der Paulinenpflege dort war wurde mir das deutlich wie: Wir müssen uns hineinbegeben, um Dinge wirklich wahrnehmen zu können, hineinbegeben in die Bibeltexte, in die sogenannten „heiligen Orte“, aber vor allem auch in die verschiedenen Lebenswelten und Lebenslagen der Menschen dort heute - Israelis, israelische Palästinenser, Jerusalemer und Palästinenser in der Westbank. Dadurch, dass wir uns hineinbegeben haben in all das, hat sich uns als Gruppe viel Neues erschlossen in der Bibel, an den Orten biblischer Traditionen und in der Begegnung mit den unterschiedlichsten Menschen. Und wir sind trotz aller Aporien, denen wir auch begegnet sind, gestärkt und bereichert zurückgekehrt.

Doch ohne Licht hätten wir nichts gesehen, oder nur „Schießscharten“ von außen. Die buntleuchtende Begegnung Marias mit Gabriel wird erst durch das einfallende Licht sichtbar. Das ist mehr als nur eine Binsenweisheit. „In deinem Lichte sehen wir das Licht!“ Dieser Satz aus Psalm 36 weist darauf hin, dass wir nur, wenn wir mit Gottes Wirklichkeit rechnen, also die Welt und unsere Mitmenschen in Gottes Licht sehen, Gottes Wirken in dieser Welt wahrnehmen können. Ohne das Licht Gottes hätte Maria wohl auch den Engel gar nicht oder zumindest nicht als solchen wahrgenommen.

So wünsche ich uns allen, dass wir im Licht Gottes Weihnachten noch einmal neu wahrnehmen. Und im Lichte von Weihnachten neuen Mut und Tatkraft schöpfen für all das was uns in unserer Welt heute herausfordert. Die Welt in Gottes Licht zu sehen, ist dafür ein guter Anfang und macht Hoffnung, denn: „Bei Gott ist kein Ding unmöglich!“

Ihr
Pfarrer Andreas Maurer

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