Ministerin Susanne Eisenmann brachte bei ihrem Besuch in der Schule beim Jakobsweg ein Geschenk der besonderen Art mit: Das Kultusministerium Baden-Württemberg erteilt nun auch der Oberstufe des Beruflichen Gymnasiums die staatliche Anerkennung. Das heißt, dass das Gymnasium der Paulinenpflege die für Privatschulen dreijährige „Bewährungszeit“ nicht einhalten muss, sondern jetzt schon die volle Anerkennung erhält. Normalerweise müssen die Abiturienten einer neu begonnenen Privatschule eine „Schulfremdenprüfung“ an einer anderen Schule ablegen. Kultusministerin Susanne Eisenmann: „Bei der Paulinenpflege handelt es sich um einen langjährigen bewährten Träger, bei welchem diese Regelung nicht anzuwenden ist.“
Das Berufliche Gymnasium ist ein Bildungsgang innerhalb der Schule beim Jakobsweg, die zur Paulinenpflege Winnenden gehört. In diesem Bildungsgang wird die sogenannte „umgekehrte Inklusion“ angewandt. Das bedeutet, dass hörgeschädigte und Regelschüler gemeinsam unterrichtet werden. Zur Schule beim Jakobsweg gehören außerdem die Bildungsgänge Berufschulstufe, Vorqualifizierungsjahr für Arbeit und Beruf, Berufsfachschule und die Berufskollegs. Unterrichtet werden die insgesamt 330 Schülerinnen und Schüler. Im Jahr 2018 ist Baubeginn für den Erweiterungsbau der Schule beim Jakobsweg. Auf dem Schulgelände in Richtung des Ortsteiles Schelmenholz wird ein zusätzlicher Gebäudeteil entstehen.
Den Besuch der Kultusministerin in der Schule beim Jakobsweg vermittelt hatte der Winnender Landtagsabgeordnete Siegfried Lorek. Er war auch beim Gespräch mit den Schülern und der anschließenden Unterhaltung mit der Schulleitung und dem Hauptgeschäftsführer der Paulinenpflege dabei.
Bei einem persönlichen Gespräch mit Schülerinnen und Schülern des Beruflichen Gymnasiums konnten sich Herr Siegfried Lorek und Ministerin Susanne Eisenmann darüber informieren, wie es diesen Schülern mit einer Hörschädigung an einer Regelschule ergangen ist. „Die Lehrer hier an unserer Schule kennen sich mit Hörschädigung gut aus“, und gehen sehr individuell auf uns ein, sagte eine der Gymnasiastinnen. „In den großen Klassen an meinem früheren Gymnasium war es oft sehr laut, so dass ich dem Unterricht nicht gut folgen konnte“, berichtet eine andere Schülerin. „Nach dem Unterricht war ich völlig erschöpft, und das wirkte sich auch auf meine schulischen Leistungen aus.“
Mit ihren Klassenkameraden der zwölften Klasse werden sie im Jahr 2019 als erste Schülerinnen und Schüler der Paulinenpflege das Abitur ablegen.