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Nicht Gegeneinander, sondern Miteinander

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Der inklusive Kick mit der U14 des VfB Stuttgart sowie Schülern und Bewohnern aus der Paulinenpflege sorgt für spannende Begegnungen.

Während Russland beim WM-Eröffnungsspiel gegen Saudi-Arabien so langsam in Fahrt kommt, ist auf dem Sportplatz der Sportfreunde Höfen-Baach fast noch mehr Fußballfieber zu spüren. Heute treffen die größten VfB-Fans aus der Paulinenpflege auf den VfB Stuttgart. Als Sozial-Projekt hat die Jugendmannschaft U14 des VfB nämlich ein Fußballspiel mit den Menschen mit Behinderung aus der Berufsschulstufe und den Wohnangeboten Behindertenhilfe in der Paulinenpflege angeregt. Natürlich haben die Winnender begeistert zugesagt, zumal es ein solches Turnier zwischen Schülern und Bewohnern der Paulinenpflege jedes Jahr gibt.

Dieses Mal mischen sich als Highlight die Jugendlichen des VfB Stuttgart unter die Menschen mit Behinderung und Autisten – aufgeteilt auf alle drei teilnehmenden Mannschaften. Hier geht es nicht um ein Gegeneinander, sondern ein Miteinander. Kiriakos Topousidis, der die U14 gemeinsam mit seinem Kollegen Onur Bodur trainiert freut sich auf das Match: „Heute geht’s um den Spaß. Wir wollen den Menschen mit Behinderung eine Freude machen und den treuen Fans durch dieses Spiel etwas zurückgeben. Gleichzeitig tut auch unseren Jungs die Begegnung mit ihren Fans gut – egal ob sie behindert oder nichtbehindert sind“. Jede Jugendmannschaft des VfB Stuttgart macht mindestens einmal im Jahr ein solches Sozialprojekt. So hat die Mannschaft auch schon mit blinden Menschen Fußball gespielt. 

Berührungsängste gibt es weder auf Seiten der Paulinenpflege noch auf der des VfBs. Die drei Mannschaften sind von Anfang an eingeschworene Teams – als hätten sie schon jahrelang zusammen trainiert. Trainer Topousidis motiviert nicht nur seine Jugendlichen, sondern auch die Jungs und Mädels aus der Paulinenpflege. Er bringt sogar einen Bewohner am Anfang des Spiels dazu, dass er „seine“ Mannschaft mit einer kleinen Ansprache motiviert.

Spielfreude und Wertschätzung stehen bei diesem Match absolut im Vordergrund. Es fällt nie ein böses Wort, es gibt keine Verletzten. Letztendlich ist auch das Ergebnis egal. Nach einer Stunde klingt das Turnier mit der berühmten Paulinenpflege-Roten aus. Am Grill tauschen sich Paulinenpflege-Fußballer mit den VfB-Spielern aus. „Wie oft trainiert ihr?“, „Wohnt ihr alle in Stuttgart?“, „Kennt ihr den Gomez persönlich?“ und viele andere Fragen der Schüler und Bewohner beantworten die U14-Spieler geduldig.

Bei der Abreise der Stuttgarter sind sich alle einig – die gemeinsame Zeit ist viel zu schnell verflogen. Und das WM-Eröffnungsspiel hat wohl auch niemand vermisst.

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