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Von wegen "Erzieherinnen allein zu Haus"!

|   PP

Durch den derzeitigen Lockdown sind die Internate unserer Schülerinnen und Schüler in der Paulinenpflege zwar größtenteils leer, aber trotzdem offen. Das Internat kommt jetzt nämlich virtuell und virenfrei nach Hause.

Wie der neue alte Alltag in Corona-Zeiten z.B. in einer Internatsgruppe für Schülerinnen und Schüler aus der Berufsfachschule ausschaut, berichtet Jugend- und Heimerzieherin Larissa Morlock:

"Ein neues Jahr ist angebrochen. Manches hat sich verändert und anderes blieb leider gleich. Nach den erholsamen Ferien haben wir uns alle darauf gefreut, wieder aktiv ins Internatsleben einzusteigen. Doch wie schon zu erwarten war, konnte dies durch die aktuelle Situation mit Corona noch nicht realisiert werden. Die Schule beim Jakobsweg bleibt größtenteils geschlossen und somit die Schülerinnen und Schüler mit Hör-Sprachbehinderung bzw. Autismus leider erstmal zu Hause.

Da waren wir Erzieherinnen und Erzieher sprudelnd vor Motivation und Energie plötzlich wieder ohne Internatsbewohner. Ein Internat ohne Schülerinnen und Schüler ist wie ein Haus ohne Türen und Fenster – macht also keinen Sinn. Damit war klar, wir müssen einen anderen Weg finden, wie wir die Schüler „ins“ Internat bringen. Oder vielleicht das Internat zu Ihnen? Für uns Digital Natives lag die Antwort auf diese Frage schnell auf der Hand: Wir verwandeln das Internat in ein virtuelles Internat.

Und da war auch schon das neue Konzept ohne Masken, ohne Abstand, ohne Erfrierungsgefahr durch regelmäßiges Lüften. Was sich wie eine utopische Wunschvorstellung anhört, ist dank den sozialen Medien möglich geworden. Ob über Instagram, Zoom oder Twitch, die Schülerinnen und Schüler des Berufsfachschule-Internats haben jetzt online die Chance unsere Angebote wahrzunehmen. Ein täglich „offenes Büro“ über Zoom lädt die Schüler ein, sich nach dem Homeschooling mit uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auszutauschen. Zudem haben wir täglich über Social Media das Programm des Folgetages angekündigt, um möglichst viele dazu zu motivieren, sich zu beteiligen und ihnen eine Auswahl an Angeboten zu bieten, die sie dann individuell wahrnehmen können. 

Von kreativen Angeboten wie selbstgemachte Gemüsebrühe oder Müsli, einem Live-Sportprogramm im lustigen Outfit, Live-Challenges oder gemeinsame Spieleabende – hier ist für jeden etwas Interessantes dabei. Das Programm wird ständig optimiert und erweitert: Vorschläge, Ideen und Wünsche Seitens der Schülerinnen und Schüler sind daher sehr erwünscht!

Wir freuen uns, dass wir dadurch unsere Klientinnen und Klienten erreicht haben und dass wir eine Möglichkeit gefunden haben, gemeinsam durch diese Zeit zu gehen. Gemeinsam motivieren, das Gemeinschaftsgefühl verstärken, ein offenes Ohr haben, sich gegenseitig ermutigen, zusammenhalten und zusammen lachen. Denn gerade in dieser Zeit dürfen wir das Lachen nicht verlernen ;)

Und auch auf diesem Weg schicken wir unseren Internats-Bewohnerinnen und –Bewohnern einen herzlichen Gruß: Bleibt gesund und hoffentlich bis ganz bald im „echten Internat“!​"

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