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Der ganze Raum ein einziger Müllhaufen!

|   Wohnen

Martin Gleich und Jörg Danner machen für Menschen mit Behinderung eine etwas andere Fortbildung im „Club Paula“.

„Was ist denn hier los?“ fragt sich so mancher Club-Paula-Besucher am Mittwochabend, als er den Freizeit- und Bildungsbereich der Paulinenpflege Winnenden in der Langen Gasse betritt. Es riecht etwas strenger als sonst und noch was stört hier: Ein großer Müllberg vor dem Fernseher mitten im Bistro.

Nein, hier waren keine Messis am Werk, sondern hier startet gleich eine Fortbildung zum Thema „Mülltrennung“. Jörg Danner aus der Abteilung „Bau und Technik“ und Hausmeister Martin Gleich steigen gleich zu Anfang der Veranstaltung mit einem völlig unsortierten sehr anschaulichen Müllhaufen ein. Von Obstschalen über Verpackungen aller Art und Pfanddosen bis hin zu Batterien und Altpapier liegt da wirklich alles rum. „Und was jetzt? Wo gehört was hin?“ fragen die als Müllmänner verkleideten Paulinenpflege-Mitarbeiter. Das Interesse ist groß und es gibt viele Wortmeldungen nicht nur in Lautsprache, denn Club-Paula-Mitarbeiterin Elke Sattler übersetzt alles für die hörbehinderten Bewohner in Gebärdensprache.

Und so wird nach und nach gemeinsam sortiert. Das Interesse ist riesig und immer wieder kommt der eine oder die andere Bewohnerin zum Müllhaufen vor und versucht die verschiedenen Abfälle in die richtige Tonne zu werfen. „Batterien bringen wir auf den Wertstoffhof in Backnang“, erzählt ein Paulinenhof-Bewohner. „Ihr könnt die aber auch bei mir abgeben“, erklärt ihm Martin Gleich.

Von den Gefahrenstoffen geht’s zum Papier und dann zu den Wertstoffen sowie zum Restmüll. Alles wird fein sortiert und in die dafür vorgesehenen Behälter eingeworfen. Jörg Danner und Martin Gleich geben immer wieder wichtige Hinweise.

 „Und was machen wir mit der Dose hier, soll ich die in den Müll werfen?“ fragt Jörg Danner zum Schluss. Ein entsetzter Schrei geht durch die große Runde der Müllsortierer: „Auf keinen Fall. Das muss man beim Lidl abgeben. Dafür bekomme ich nämlich 25 Cent“. Das weiß man also auch ohne Fortbildung.

 Begeistert hat diese etwas andere Fortbildung alle im Club-Paula-Bistro: Die Bewohnerinnen und Bewohner, die Club-Paula-Mitarbeiter und vor allem auch die zwei „Müllmänner“, die sich in ihrer Rolle sichtlich wohlgefühlt haben. Und falls sich jemand das komplizierte deutsche Müllsystem nicht merken konnten, kommen die Zwei garantiert auch mal wieder zu einer Müllsortier-Auffrischung in den Club Paula.

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